Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub
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6 l.c., S.291/292<br />
7 l.c., S.95<br />
›Realisierung‹, R.L’s. Allerweltlieblings<br />
ausdruck hier im Sinne von<br />
Ersatz, das verbrauchte Kapital zu<br />
diesem Wertteil ersetzen.<br />
Eine Schwierigkeit bei der<br />
Betrachtung der [einzelnen]<br />
Reproduktion ist die [ungenügende]<br />
›Darstellung‹ <strong>des</strong> [einzelnen]<br />
Gesamtkapitals.<br />
Eine weitere folgt unmittelbar:<br />
›Was ist [das] Gesamtkapital der<br />
Gesellschaft? [genauer: das gesellschaftliche<br />
Gesamtkapital].<br />
›Der Wert seines Produkts bringt<br />
ihm‹, genauer: enthält Mehrwert.<br />
›Das Bruttoeinkommen aller Bewohner eines großen Lan<strong>des</strong> umfaßt<br />
den gesamten Jahresertrag ihres Bodens und ihrer Arbeit und ihr<br />
Nettoeinkommen das, was hiervon nach Abzug der Unterhaltungskosten zuerst<br />
ihres festliegenden und dann ihres umlaufenden <strong>Kapitals</strong> übrigbleibt, oder das,<br />
was sie ohne Beeinträchtigung ihres <strong>Kapitals</strong> ihrem für unmittelbaren Verbrauch<br />
vorbehaltenen Vermögen zuwenden, auf ihren Unterhalt, ihre Annehmlichkeiten<br />
und Genüsse ausgeben können. Ihr wirklicher Reichtum steht ebenfalls nicht im<br />
Ver hältnis zu ihrem Brutto-, sondern zu ihrem Nettoeinkommen.‹ ⁶<br />
Aber Smith führt hier einen dem konstanten Kapital entsprechenden<br />
Wert teil <strong>des</strong> Gesamtprodukts nur ein, um ihn im nächsten Augenblick wieder<br />
durch Aufl ösung in Löhne, Profi te und Renten hinauszuführen. Und schließlich<br />
bleibt es bei seiner Erklärung:<br />
› … Ebenso wie Maschinen, Gewerbsgeräte usw., die das festliegende Kapital<br />
<strong>des</strong> einzelnen oder der Gemeinschaft ausmachen, weder einen Teil <strong>des</strong> Brutto-<br />
noch <strong>des</strong> Nettoeinkommens darstellen, ebenso bildet Geld, vermittels <strong>des</strong>sen das<br />
gesamte Gesellschaftseinkommen regelmäßig unter alle Gesellschaftsmitglieder<br />
verteilt wird, an sich keinen Bestandteil dieses Einkommens.‹ ⁷<br />
Das konstante Kapital (das Smith fi xes – in der schwerfälligen Loe wenthal<br />
schen Übersetzung: festliegen<strong>des</strong> – nennt) wird also mit dem Geld auf eine<br />
Stufe gestellt und geht überhaupt in das Gesamtprodukt der Gesellschaft (ihr<br />
›Bruttoeinkommen‹) nicht ein, es existiert nicht als Wertteil <strong>des</strong> Gesamtprodukts!<br />
Da selbst der König sein Recht verliert, wo nichts da ist, so kann off enbar<br />
aus der Zirkulation, aus dem gegenseitigen Austausch <strong>des</strong> so zusammengesetzten<br />
Gesamtprodukts auch nur die Realisierung der Löhne (v) und <strong>des</strong><br />
Mehr werts (m) erreicht, keineswegs aber das konstante Kapital ersetzt werden,<br />
und der Fortgang der Reproduktion erweist sich als unmöglich. Zwar<br />
wußte Smith ganz genau, und es fi el ihm nicht ein zu leugnen, daß jeder einzelne<br />
Kapitalist außer einem Lohnfonds, d. h. variablem Kapital, zum Betrieb<br />
auch noch konstanten <strong>Kapitals</strong> bedarf. Allein für die Gesamtheit der kapitalistischen<br />
Produktion verschwand bei der obigen Preisanalyse der Waren das<br />
konstante Kapital auf rätselhafte Weise spurlos, und damit war das Problem<br />
der Reproduktion <strong>des</strong> Gesamtkapitals von Grund aus verfahren. Es ist klar,<br />
daß, wenn die elementarste Voraussetzung <strong>des</strong> Problems: die Darstellung <strong>des</strong><br />
gesellschaftlichen Gesamtkapitals, Schiff bruch gelitten hatte, daran auch die<br />
ganze Analyse scheitern mußte. <strong>Die</strong> irrtümliche Th eorie von Ad. Smith<br />
übernahmen Ricardo, Say, Sismondi und andere, und sie stolperten alle bei der<br />
Betrachtung <strong>des</strong> Reproduktionsproblems über diese elementare Schwierigkeit:<br />
die Darstellung <strong>des</strong> Gesamtkapitals.<br />
Eine andere Schwierigkeit vermengte sich mit der obigen gleich zu Beginn<br />
der wissenschaftlichen Analyse. Was ist Gesamtkapital der Gesellschaft? Bei<br />
dem einzelnen ist die Sache klar, seine Betriebsauslagen sind sein Kapital. Der<br />
Wert seines Produkts bringt ihm – vorausgesetzt die kapitalistische Produktionsweise,<br />
also Lohnarbeit – außer seinen gesamten Auslagen noch einen Überschuß,<br />
den Mehrwert ein, der nicht sein Kapital ersetzt, sondern sein Reineinkommen<br />
ist, das er ganz verzehren kann, ohne sein Kapital zu beeinträchtigen,<br />
also seinen Konsumtionsfonds. Der Kapitalist kann freilich einen Teil dieses<br />
Reineinkommens ›sparen‹, ihn nicht selbst verzehren, sondern zum Kapital<br />
schlagen. Aber das ist eine andere Sache, ein neuer Vorgang, Bildung eines neuen<br />
<strong>Kapitals</strong>, das auch wieder nebst Überschuß aus der folgenden Reproduktion<br />
18 Das Problem der Reproduktion