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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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a Brouillonhefte; siehe dazu<br />

Friedrich Engels: Vorwort [zu KarI<br />

Marx, Das Kapital, Zweiter Band];<br />

in: Karl Marx/Friedrich Engels,<br />

Werke. Bd.24, S.7—13<br />

<strong>Die</strong>s der Schluß, zu dem der Verfasser auf Grund <strong>des</strong> Studiums der erwähnten<br />

Analyse der gesellschaftlichen Reproduktion gelangt ist.‹<br />

Und nun sind wir gespannt auf die Bulgakowsche Beweisführung<br />

für die angeführte Th ese.<br />

Sie fällt zunächst unerwartet einfach aus. Bulgakow gibt getreulich das<br />

uns bekannte Marxsche Schema der einfachen Reproduktion wieder, mit Kommentaren,<br />

die seinem Verständnis alle Ehre machen. Dann führt er das uns<br />

ebenso bekannte Marxsche Schema der erweiterten Reproduktion an – und<br />

damit ist der gesuchte Beweis auch schon erbracht. ›Auf Grund <strong>des</strong> Gesagten<br />

bietet es keine Schwierigkeit zu bestimmen, worin die <strong>Akkumulation</strong> bestehen<br />

wird: I (Abteilung der Produktionsmittel) muß die zur Produktionserweiterung<br />

erforderlichen zuschüssigen Produktionsmittel sowohl für sich wie für II<br />

(Abteilung der Konsummittel) herstellen, während hinwiederum II die zuschüssigen<br />

Konsummittel zur Erweiterung <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong> I und II zu<br />

liefern haben wird. Sieht man von der Geldzirkulation ab, so reduziert sich die<br />

Produktionserweiterung auf den Austausch der zuschüssigen Produkte I, deren<br />

II bedarf, und der zuschüssigen Produkte II, deren I bedarf.‹ Bulgakow<br />

folgt hier also getreulich den Ausführungen Marxens und merkt gar nicht, daß<br />

seine Th ese bis jetzt immer noch auf dem Papier bleibt. Er glaubt mit diesen<br />

mathematischen Formeln die Frage der <strong>Akkumulation</strong> gelöst zu haben. Daß<br />

man sich die Proportionen, die er aus Marx abschreibt, wohl vorstellen kann,<br />

ist außer Zweifel. Ebenso sicher ist es, daß, wenn die Produktionserweiterung<br />

stattfi nden soll, sie sich in diesen Formeln ausdrücken kann. Bulgakow übersieht<br />

aber die Hauptfrage: Für wen fi ndet denn die Erweiterung statt, deren<br />

Mechanismus er untersucht? Da sich die <strong>Akkumulation</strong> in mathematischen<br />

Proportionen auf dem Papier darstellen läßt, so ist sie auch schon vollbracht.<br />

Doch nachdem Bulgakow soeben die Sache für gelöst erklärt hat, stößt er im<br />

nächsten Moment, bei dem Versuch, die Geldzirkulation in die Analyse hineinzuführen,<br />

auf die Frage: Wo kommt bei I und II das Geld für den Ankauf der<br />

zuschüssigen Produkte her? Wir haben bei Marx gesehen, wie die wunde Stelle<br />

seiner Analyse, die eigentliche Frage nach den Konsumenten für die erweiterte<br />

Produktion, in der schiefen Form der Frage nach zuschüssigen Geldquellen immer<br />

wieder zum Vorschein kommt. Bulgakow folgt hier sklavisch der Marxschen<br />

Betrachtungsweise und akzeptiert dieselbe mißverständliche Fragestellung, ohne<br />

die darin enthaltene Verschiebung zu merken. Er stellt freilich fest, daß ›Marx<br />

selbst auf diese Frage in den Brouillonheften, a nach denen der zweite Band <strong>des</strong><br />

‚<strong>Kapitals</strong>’ hergestellt ist, eine Antwort nicht gegeben hat‹. Um so interessanter<br />

muß die Antwort sein, die Marxens russischer Schüler auf eigene Faust<br />

abzuleiten versucht.<br />

›Uns‹, sagt Bulgakow, ›scheint der ganzen Marxschen Lehre die folgende<br />

Lösung am besten zu entsprechen. Das neue variable Kapital in Geldform, das<br />

II für I wie für sich selbst liefert, fi ndet sein Warenäquivalent im Mehrwert<br />

II. Wir haben schon bei der Betrachtung der einfachen Reproduktion gesehen,<br />

daß die Kapitalisten selbst das Geld zur Realisierung ihres Mehrwerts<br />

in die Zirkulation werfen müssen und dieses Geld schließlich in die Tasche<br />

<strong>des</strong> Kapitalisten, von dem es ausging, zurückkehrt. Das Quantum Geld, das<br />

zur Zirkulation <strong>des</strong> Mehrwerts erforderlich ist, wird nach dem allgemeinen<br />

Gesetz der Warenzirkulation bestimmt, durch den Wert der Waren, worin<br />

er eingeschlossen ist, geteilt durch die Durchschnittszahl der Umschläge<br />

190 Geschichtliche Darstellung <strong>des</strong> Problems

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