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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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was ja nicht anders bewerkstelligt werden kann als durch Kapitalisierung eines<br />

entsprechenden Teils <strong>des</strong> Mehrwerts. Beträgt dieser in der Abteilung II 285 in,<br />

so müssen davon 70 zum konstanten Kapital geschlagen werden. Hier wird der<br />

erste Schritt in der Erweiterung der Produktion bei II als Bedingung und Folge<br />

einer Erweiterung der Konsumtion der Kapitalisten I bestimmt. Gehen wir weiter.<br />

Bis jetzt ist die Kapitalistenklasse I erst befähigt, die Hälfte ihres Mehrwerts<br />

(500) in persönlichem Konsum zu verzehren. Um die andere Hälfte kapitalisieren<br />

zu können, muß sie den Betrag von 500 min<strong>des</strong>tens entsprechend<br />

der bisherigen Zusammensetzung verteilen, also 417 zu konstantem, 83 zu variablem<br />

Kapital schlagen. <strong>Die</strong> erstere Operation bietet keine Schwierigkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Kapitalisten I besitzen in ihrem eigenen Produkt einen Überschuß von 500,<br />

der in Produktionsmitteln besteht, <strong>des</strong>sen Naturalgestalt also ihn befähigt, direkt<br />

in den Produktionsprozeß aufgenommen zu werden; so bildet sich eine<br />

Erweiterung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> der Abteilung I aus dem entsprechenden<br />

Betrag <strong>des</strong> eigenen Produkts dieser Abteilung. Um aber die entsprechenden<br />

83 als variables Kapital auch betätigen zu können, sind im gleichen Betrage<br />

Lebensmittel für die neuanzustellenden Arbeiter nötig, Hier kommt zum zweitenmal<br />

die Abhängigkeit der <strong>Akkumulation</strong> in I von der Abteilung II zum<br />

Vorschein: I muß von II um 83 mehr Lebensmittel als bisher für ihre Arbeiter<br />

ent nehmen. Da dies wiederum nur auf dem Wege <strong>des</strong> Warenaustausches geschieht,<br />

so kann dieses Bedürfnis der Abteilung I nur unter der Bedingung befriedigt<br />

werden, daß die Abteilung II ihrerseits sich bereit erklärt, Produkte von<br />

I, d. h. Produktionsmittel, für 83 anzunehmen. Da sie mit Produktionsmitteln<br />

nichts anderes anfangen kann, als sie im Produktionsprozeß zu verwenden,<br />

so ergibt sich für die Abteilung II die Möglichkeit und zugleich Notwendigkeit,<br />

ihr konstantes Kapital wiederum zu erweitern, und zwar um 83, wodurch vom<br />

Mehrwert dieser Abteilung wiederum 83 dem persönlichen Konsum entzogen<br />

und zur Kapitalisierung verwendet werden. Der zweite Schritt in der Erweiterung<br />

der Produktion von II ist bedingt durch die Erweiterung <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong><br />

bei I. Jetzt sind bei I alle sachlichen Bedingungen der <strong>Akkumulation</strong> vorhanden,<br />

und die erweiterte Reproduktion kann vonstatten gehen. Bei II hingegen<br />

hat vorerst nur eine zweimalige Erweiterung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> stattgefunden.<br />

Aus ihr ergibt sich, daß, wenn die neuerworbenen Produktionsmittel auch<br />

wirklich benutzt werden sollen, eine entsprechende Vergrößerung der Zahl der<br />

Arbeitskräfte erforderlich ist. Unter Beibehaltung <strong>des</strong> bisherigen Verhältnisses<br />

ist für das neue konstante Kapital von 153 ein neues variables von 31 notwendig.<br />

Damit ist gesagt, daß ein ebensolcher Betrag wiederum vom Mehrwert kapitalisiert<br />

werden muß. Der persönliche Konsumtionsfonds der Kapitalisten II ergibt<br />

sich alsdann als der Restbetrag <strong>des</strong> Mehrwerts (285 m) nach Abzug der zweimaligen<br />

Vergrößerung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> (70 + 83) und der entsprechenden<br />

Vergrößerung <strong>des</strong> variablen ⁽³¹⁾, insgesamt 184, in der Höhe von 101. Nach<br />

ähnlichen Manipulationen ergibt sich im zweiten Jahr der <strong>Akkumulation</strong> bei der<br />

Abteilung II eine Verteilung <strong>des</strong> Mehrwerts in 158 zur Kapitalisierung und 158<br />

für den Konsum der Kapitalisten, im dritten Jahr 172 und 170.<br />

Wir haben den Vorgang <strong>des</strong>halb so genau betrachtet und Schritt für Schritt<br />

verfolgt, weil dabei mit Deutlichkeit hervorgeht, daß die <strong>Akkumulation</strong> in der<br />

Abteilung II vollkommen abhängig und beherrscht ist von der <strong>Akkumulation</strong><br />

in I. Zwar kommt diese Abhängigkeit nicht mehr in den willkürlichen Verschiebungen<br />

bei der Einteilung <strong>des</strong> Mehrwerts in II zum Ausdruck, wie das beim<br />

Das Problem der Reproduktion 67<br />

›min<strong>des</strong>tens entsprechend der bisherigen<br />

Zusammensetzung verteilen‹:<br />

nicht zwingend, c : v ist nicht<br />

konstant, hier nur unterstellt.<br />

›dem persönlichen Konsum‹: [unproduktiver]<br />

Konsum der bürgerlichen<br />

Klasse [verkürzt: Kapitalisten]<br />

›vom Mehrwert kapitalisiert werden<br />

muß‹: für den [unproduktiven]<br />

Konsum der bürgerlichen<br />

Klasse [verkürzt: Kapitalisten] nicht<br />

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