Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub
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A Das steht lt. Voraussetzung<br />
nicht zur Debatte [vgl. |S.213,<br />
Abs.5 und Anm.191|]<br />
198 ›Je größer das Kapital, je<br />
entwickelter die Produktivität der<br />
Arbeit, überhaupt die Stufenleiter<br />
der kapitalistischen Produktion,<br />
um so größer auch die Masse der<br />
Waren, die sich in dem Übergang<br />
aus der Produktion in die Konsumtion<br />
(individuelle und industrielle),<br />
in Zirkulation, auf dem Markt befinden,<br />
und um so größer die Sicherheit<br />
für je<strong>des</strong> besondre Kapital,<br />
seine Reproduktions bedin gun gen<br />
fertig auf dem Markt vorzufinden.‹<br />
(Marx: Theorien über den Mehrwert,<br />
Bd. II, Teil 2, S.251) [Karl Marx:<br />
Theorien über den Mehrwert,<br />
Zweiter Teil. In: Karl Marx/Friedrich<br />
Engels: Werke, Bd.26.2, S.484]<br />
B Arbeitskraft [← Arbeitslohn];<br />
›Arbeit‹ ist die Anwendung der<br />
Arbeitskraft.<br />
199 Theorien über den<br />
Mehr wert, Bd. II, Teil 2, S.250,<br />
›<strong>Akkumulation</strong> von Kapital und<br />
Krisen‹. Hervorgehoben bei Marx.<br />
[Karl Marx: Theorien über den<br />
Mehrwert, Zweiter Teil. In: Karl<br />
Marx/Friedrich Engels: Werke,<br />
Bd.26.2, S.483, 484 u. 485]<br />
C Vermutlich liegt diesem Schluß<br />
von R.L. die Voraussetzung zugrunde,<br />
daß das Geld fehlt, die zahlungsfähige<br />
Nachfrage nach dem<br />
Mehrprodukt [Mehrwert]. Es ist dagegen<br />
einzuwenden: im Prinzip –<br />
nicht im Detail – besteht wegen<br />
der Dop pelnatur der Ware kein<br />
Mangel an Geld: ›Der einfache<br />
relative Wertausdruck einer Ware<br />
ist Preisform. […] <strong>Die</strong> Schwierigkeit<br />
im Begriff der Geld form beschränkt<br />
sich auf das Be grei fen der<br />
allgemeinen Äquiva lent form, also<br />
der allgemeinen Wert form überhaupt,<br />
der Form III.[…] <strong>Die</strong> ein fache<br />
Warenform ist daher der Keim<br />
der Geldform‹; Das Kapital, Bd.1,<br />
MEW 23, S.84f]<br />
Verlauf <strong>des</strong> Zirkulationsprozesses – nur soweit von anderen abhängig, als es<br />
sein Produkt überhaupt realisieren und die für seine individuelle Betätigung<br />
erforderlichen Produktionsmittel vorfi nden muß. Ob jene Realisierung und<br />
diese Produktionsmittel selbst an kapitalistisch produzierende Kreise gebunden<br />
sind oder nicht, ist für das Einzelkapital völlig gleichgültig. A Umgekehrt ist<br />
die günstigste theoretische Voraussetzung für die Analyse der <strong>Akkumulation</strong><br />
<strong>des</strong> Einzelkapitals die Annahme, daß die kapitalistische Produktion das einzige<br />
Milieu dieses Prozesses darstellt, d. h. allgemeine und ausschließliche Herrschaft<br />
erreicht hat.¹⁹⁸<br />
Nun entsteht aber die Frage, ob wir die Voraussetzungen, die für das Einzel<br />
kapital maßgebend sind, auch bei dem Gesamtkapital als zulässig betrachten<br />
dürfen.<br />
Daß Marx tatsächlich die <strong>Akkumulation</strong>sbedingungen <strong>des</strong> Gesamtkapitals<br />
mit denen <strong>des</strong> Einzelkapitals identifi zierte, bestätigt er selbst ausdrücklich an<br />
folgender Stelle:<br />
›<strong>Die</strong> Frage ist jetzt so zu formulieren: Allgemeine <strong>Akkumulation</strong> vorausgesetzt,<br />
d. h. vorausgesetzt, daß in allen tra<strong>des</strong> das Kapital mehr oder minder<br />
akkumuliert, was in fact Bedingung der kapitalistischen Produktion und was<br />
ebensosehr der Trieb <strong>des</strong> Kapitalisten als Kapitalisten, wie es der Trieb <strong>des</strong><br />
Schatz bildners, Geld aufzuhäufen (aber auch notwendig ist, damit die kapitalistische<br />
Produktion vorangehe) – was sind die Bedingungen dieser allgemeinen<br />
<strong>Akkumulation</strong>, worin löst sie sich auf?‹<br />
Und er antwortet: ›<strong>Die</strong> Bedingungen für die <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong><br />
also ganz dieselben, wie für seine ursprüngliche Produktion oder Reproduktion<br />
überhaupt.<br />
<strong>Die</strong>se Bedingungen aber waren, daß mit einem Teil <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> Arbeit B<br />
gekauft wurde, mit dem andern Waren (Rohmaterial und Maschinerie<br />
etc.).‹ ›<strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> von neuem Kapital kann also nur unter denselben<br />
Bedingungen vor sich gehn wie die Reproduktion <strong>des</strong> schon vorhandnen<br />
<strong>Kapitals</strong>.‹¹⁹⁹<br />
In Wirklichkeit sind die realen Bedingungen bei der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong><br />
Gesamtkapitals ganz andere als bei dem Einzelkapital und als bei der einfachen<br />
Reproduktion. Das Problem beruht auf folgendem: Wie gestaltet sich die gesellschaftliche<br />
Reproduktion unter der Bedingung, daß ein wachsender Teil <strong>des</strong><br />
Mehrwerts nicht von den Kapitalisten konsumiert, sondern zur Erweiterung der<br />
Produktion verwendet wird? Das Draufgehen <strong>des</strong> gesellschaftlichen Produkts,<br />
abgesehen von dem Ersatz <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong>, in der Konsumtion der Arbeiter<br />
und Kapitalisten ist hier von vornherein ausgeschlossen, und dieser Umstand<br />
ist das wesentlichste Moment <strong>des</strong> Problems. Damit ist aber auch ausgeschlossen,<br />
daß die Arbeiter und die Kapitalisten selbst das Gesamtprodukt rea<br />
lisieren können. Sie können stets nur das variable Kapital, den verbrauchten<br />
Teil <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> und den konsumierten Teil <strong>des</strong> Mehrwerts selbst<br />
realisieren, auf diese Weise aber nur die Bedingungen für die Erneuerung der<br />
Produktion in früherem Umfang sichern. Der zu kapitalisierende Teil <strong>des</strong><br />
Mehrwerts hingegen kann unmöglich von den Arbeitern und Kapitalisten selbst<br />
realisiert werden. <strong>Die</strong> Realisierung <strong>des</strong> Mehrwerts zu Zwecken der Akku mulation<br />
ist also in einer Gesellschaft, die nur aus Arbeitern und Kapitalisten besteht,<br />
eine unlösbare Aufgabe. C Merkwürdigerweise gingen sämtliche Th eore tiker,<br />
die das Problem der <strong>Akkumulation</strong> analysierten, von Ricardo und Sismondi<br />
226 <strong>Die</strong> geschichtlichen Bedingungen der <strong>Akkumulation</strong>