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Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals ... - babbelClub

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49 Das Kapital, Bd. II, S.466<br />

bis 468 [Karl Marx: Das Kapital,<br />

Zweiter Band. In: Karl Marx/<br />

Friedrich Engels: Werke, Bd.24,<br />

S.486—487]<br />

Mehrwerts ist – das Mehrprodukt -, also den von ihm in Warenform produzierten<br />

Mehrwert selbst sukzessive in Geld, speichert dies nach und nach auf und<br />

bildet sich so potentielles neues Geldkapital; potentiell wegen seiner Fähigkeit<br />

und Bestimmung, in Elemente von produktivem Kapital umgesetzt zu werden.<br />

Tatsächlich aber vollzieht er nur einfache Schatzbildung, die kein Element der<br />

wirklichen Reproduktion ist. Seine Tätigkeit besteht dabei zunächst nur im sukzessiven<br />

Entziehn von zirkulierendem Geld aus der Zirkulation, wobei natürlich<br />

nicht ausgeschlossen ist, daß das zirkulierende Geld, das er so unter Schloß<br />

und Riegel sperrt, eben selbst noch – vor seinem Eintritt in die Zirkulation –<br />

Teil eines andern Schatzes war …<br />

Geld wird der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgespeichert durch<br />

Verkauf der Ware ohne nachfolgenden Kauf. Wird diese Operation also als allgemein<br />

vorsichgehend aufgefaßt, so scheint nicht abzusehn, wo die Käufer herkommen<br />

sollen, da in diesem Prozeß – und er muß allgemein aufgefaßt werden,<br />

indem je<strong>des</strong> individuelle Kapital sich in <strong>Akkumulation</strong>sprozedur befi nden<br />

kann – jeder verkaufen will, um aufzuschatzen, keiner kaufen.<br />

Stellte man sich den Zirkulationsprozeß zwischen den verschiednen<br />

Teilen der jährlichen Reproduktion als in gerader Linie verlaufend vor – was<br />

falsch, da er mit wenigen Ausnahmen allzumal aus gegeneinander rückläufi gen<br />

Bewegungen besteht –, so müßte man mit dem Gold- (resp. Silber-) Produzenten<br />

beginnen, der kauft, ohne zu verkaufen, und voraussetzen, daß alle<br />

andren an ihn verkaufen. Dann ginge das gesamte jährliche gesellschaftliche<br />

Mehrprodukt (der Träger <strong>des</strong> gesamten Mehrwerts) an ihn über, und sämtliche<br />

andre Kapitalisten verteilen pro rata unter sich sein von Natur in Geld existieren<strong>des</strong><br />

Mehrprodukt, die Naturalvergoldung seines Mehrwerts; denn der Teil<br />

<strong>des</strong> Produkts <strong>des</strong> Goldproduzenten, der sein fungieren<strong>des</strong> Kapital zu ersetzen<br />

hat, ist schon gebunden und darüber verfügt. Der in Gold produzierte<br />

Mehr wert <strong>des</strong> Goldproduzenten wäre dann der einzige Fonds, aus dem alle<br />

übri gen Kapitalisten die Materie für Vergoldung ihres jährlichen Mehrprodukts<br />

ziehn. Er müßte also der Wertgröße nach gleich sein dem ganzen gesellschaftlichen<br />

jährlichen Mehrwert, der erst in die Form von Schatz sich verpuppen muß.<br />

So abgeschmackt diese Voraussetzungen, so hülfen sie zu weiter nichts, als die<br />

Möglichkeit einer allgemeinen gleichzeitigen Schatzbildung zu erklären, womit<br />

die Reproduktion selbst, außer auf Seite der Goldproduzenten, um keinen<br />

Schritt weiter wäre.<br />

Bevor wir diese scheinbare Schwierigkeit lösen, ist zu unterscheiden‹ usw.⁴⁹<br />

[Hervorhebung – R.L.]<br />

Hier nennt Marx die Schwierigkeit in der Realisierung <strong>des</strong> Mehrwertes<br />

eine scheinbare. <strong>Die</strong> ganze weitere Untersuchung bis zu Ende <strong>des</strong> zweiten Ban<strong>des</strong><br />

<strong>des</strong> ›<strong>Kapitals</strong>‹ dient aber der Überwindung dieser Schwierigkeit. Zuerst versucht<br />

Marx die Frage zu lösen durch den Hinweis auf die Schatzbildung, die sich bei<br />

der kapitalistischen Produktion unvermeidlich ergibt aus dem Auseinanderfallen<br />

in dem Zirkulationsprozeß verschiedener konstanter Kapitale. Da sich verschiedene<br />

individuelle Kapitalanlagen in verschiedenem Alter befi nden, ein Teil der<br />

Anlagen aber immer erst nach einer längeren Periode erneuert wird, so sehen wir,<br />

daß zu jedem Zeitpunkt irgendwelche Einzelkapitalisten bereits ihre Anlagen<br />

erneuern, während andere dafür nur aus dem Verkauf ihrer Waren Rücklagen<br />

machen, bis diese die nötige Höhe zur Erneuerung <strong>des</strong> fi xen <strong>Kapitals</strong> erreicht<br />

haben. So geht auf kapitalistischer Basis die Schatzbildung stets parallel mit<br />

78 Das Problem der Reproduktion

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