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Matrilineare Gesellschaften - Institute for Advanced Studies

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Regionalgebiet Südostasien 245<br />

Adat is managed by the raja and it is the raja who follows adat. Where<br />

there is a raja, there adat exists. When the raja disappears, adat will die<br />

too. 13<br />

Es gibt nach Kato keinen Hinweis, daß der Raja der Minangkabau eine ähnliche<br />

Stellung gehabt hätte. Denn der Yang Dipertuan bildete nicht die Minangkabau<br />

Welt, sondern er war nur ein Teil davon. Daher wird die Vergangenheit der<br />

Minangkabau nicht über eine Reihe von Rajas erklärt, sondern durch tambo, die<br />

die Ursprungsgeschichten verkörpern, wie auch die geographische Expansion der<br />

Bevölkerung. 14 Und weiters heißt es bei Kato:<br />

Minangkabau society never developed a centralized political power nor institution.<br />

Instead, strong autonomy characterized the nagari, a ” village<br />

republic“ where the highest political and judical power was bestowed on<br />

the nagari adat council. 15<br />

Bei der Entstehung früher politischer und religiöser Zentren sind zwei markante<br />

Unterschiede zu beobachten: auf Java entwickelten sich die ersten agrarischen<br />

Zentren im Landesinneren, die malaysischen Zentren hingegen lagen an der Küste<br />

und orientierten sich am Handel. Die Minangkabau Welt dürfte eine Kombination<br />

aus beiden sein, aber ohne Ausbildung eines markanten Zentrums.<br />

5.2.1 Java<br />

Die frühesten Ansiedlungen auf Java befanden sich im Landesinneren auf Hochebenen<br />

und entlang der Vulkankette von Südzentral-Java, dazu zählten Mataram<br />

I (ca. 778–928), Kediri (1049–1222), Singhasari (1222-1292), Majapahit (1292 bis<br />

ca. 1520, zugleich Ende der hindu-buddhistischen Ära). Majapahit als Zentrum<br />

entstand im 13. Jahrhundert in einer Region, die besonders gut geeignet für den<br />

Naßreisanbau ist, in den Ebenen der Flüsse Solo und Brantas, aber auch die vorgelagerte<br />

Insel Madura diente als Reislieferant. 16 Majapahit hatte den Vorteil,<br />

daß es eine gute agrarische Basis besaß, zugleich vom Handel profitierte und eine<br />

Seemacht darstellte. Es ist überliefert, daß von Majapahit 1377 eine Expedition<br />

nach Palembang ( ´ Srivijaya auf Sumatra) gesandt wurde. Die Kontakte reichten<br />

aber auch nach Champa, Kambodscha, Siam (Thailand), Südburma, Vietnam<br />

und es wurden ” Missionen“ nach China gesandt. 17<br />

Von Java werden während des 9. und 10. Jahrhunderts zwei konkurrierende dynastische<br />

Linien überliefert: die ´ Sailendras und die ´ Saivite. Unsere Kenntnisse über<br />

13 Kato 1982, Matriliny and Migration, S.41, bezogen auf: Kementerian Penerangan c.1954,<br />

Republik Indonesia: Propinsi Sumatera Tengah, n.p, S.1049.<br />

14 Kato 1982, Matriliny and Migration, S.41.<br />

15 Kato 1982, Matriliny and Migration, S.69.<br />

16 Keith W. Taylor (1994): The Early Kingdoms, in: Nicholas Tarling (Hg.), The Cambridge<br />

History of Southeast Asia. – From Early Times to c. 1800, Vol.1, S.137–182, hier: S.177.<br />

17 Ricklefs 1990, A History of Modern Indonesia, S.17.

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