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Matrilineare Gesellschaften - Institute for Advanced Studies

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Das Mutterrecht in der Evolutionstheorie des 19. Jahrhunderts 68<br />

If the earliest men had been as intelligent as modern Englishmen, we should<br />

now be finding:<br />

. . . lines of buried railways or electric telegraphs, from which the best engineers<br />

of our day might gain invaluable hints; astronomical instruments<br />

and microscopes of more advanced construction than any known in Europe,<br />

and other indications of perfection in the arts and sciences, such as the<br />

nineteenth century has not yet witnessed. . . . Vainly should we be straining<br />

our imaginations to guess the possible uses and meaning of such relics, –<br />

machines, perhaps, <strong>for</strong> navigating the air or exploring the depths of the<br />

ocean, or <strong>for</strong> calculating arithmetical problems, beyond the wants or even<br />

the conception of living mathematicans. 18<br />

Nach Lyells Ansicht hatte die Menschheit in der geologischen Zeit der antiken<br />

Zivilisationen Ägyptens und Mesopotamiens einen höheren Stand erreicht als die<br />

Steinzeitmenschen und zeitgenössischen ” Primitiven“, die nach seiner Meinung<br />

einem Degenerationsprozeß unterworfen sein mußten. 19<br />

Die Wissenschaft erhielt wertvolle In<strong>for</strong>mationen über die antiken Bedingungen<br />

der Menschheit, die aber bei vielen zeitgenössischen ” primitiven“ Gruppen –<br />

wie sie bemerkten – fehlten. Viele Autoren des 18. Jahrhunderts nutzten vorwiegend<br />

die Griechen und Römer der Antike als Quellen, und glaubten an ein<br />

Drei-Zeitalter-System in Form von Stein-Bronze-Eisen Abschnitten in der Technologie.<br />

20<br />

2.1.1 Einfluß der Werke von Charles Darwin und Herbert<br />

Spencer auf den klassischen Evolutionismus<br />

Untersuchungen zur biologischen Evolution waren ein weiterer wichtiger Punkt<br />

im Puzzle der Menschheitsgeschichte. Die bedeutendsten Theoretiker, die dieses<br />

wissenschaftliche Problem schon lange diskutierten, waren Goethe, Kant, Linné,<br />

Bauffon, Erasmus, Darwin und Lamark. Aber bereits in der Antike war das philosophische<br />

Konzept der ” scala naturae“ bekannt und schon damals wurde versucht,<br />

die Entstehung des Lebens aus der anorganischen Welt zu erklären: ausgehend<br />

von einer kontinuierlichen Entwicklung aus einfachsten Lebewesen über Pflanzen<br />

und Tiere zum Menschen. Die Auffassung der zwangsläufigen Höherentwicklung,<br />

sowohl der organischen als auch gesellschaftlichen Formen, führten zu falschen<br />

Vorstellungen bei den biologischen Evolutionsprinzipien. 21<br />

18 Harris 1968, The Rise of Anthropological Theory, S.147–148, zitiert C. Lyell (1863): The<br />

Geological Evidences of the Antiquity of Man, Philadelphia, C.W. Childs, S.379.<br />

19 Harris 1968, The Rise of Anthropological Theory, S.148.<br />

20 Harris 1968, The Rise of Anthropological Theory, S.146.<br />

21 Koloß 1986, Der ethnologische Evolutionismus im 19. Jahrhundert, S.17–18; Koloß verweist<br />

hier auf die Arbeit von E. Mayr (1984): Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt. Vielfalt,<br />

Evolution und Vererbung, Berlin et al., S.424ff.

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