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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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118 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.40: Pixel (weißes Quadrat)<br />

und photosensitive Elemente einer<br />

CCD [687]<br />

fallenden Strahlung proportional ist. Ein Beleuchtungsmuster wird also in ein räumlich digitalisiertes<br />

Ladungsmuster verwandelt. Für die technische Lösung des Problems des Auslesens<br />

dieses Ladungsmusters sei z.B. auf [129] verwiesen.<br />

§ 384 Die Verwendung von CCDs in der <strong>Erdfernerkundung</strong> hat, entsprechend der technischen<br />

Entwicklung, wie bereits im Zusammenhang mit Abb. 3.36 diskutiert, drei Stufen<br />

durchlaufen:<br />

1. die Verwendung von Einzel-CCDs (bzw. kleiner Zeilen mit einer CCD pro Spektralkanal)<br />

beim Scanner, der nur jeweils ein Pixel zur Zeit aufnimmt und durch eine Kombination<br />

aus Satellitenbewegung und Bewegung eines Spiegels senkrecht zur Satellitenbahn scannt<br />

(oder in bewährter Cartwheel Manier);<br />

2. die Verwendung einer Zeile von CCDs in der Kehrbesentechnik bei der die Bewegung des<br />

Satelliten zum Scannen ausgenutzt wird;<br />

3. und in den neuesten Satelliten (insbesondere kommerziellen wie Diamant [371]) die Verwendung<br />

von CCD-Arrays, d.h. instrumentell kehrt die <strong>Erdfernerkundung</strong> jetzt zu ihren<br />

Ursprüngen zurück, der Aufzeichnung der Information auf einem zwei-dimensionalen Medium<br />

– allerdings muss die zweite Dimension nicht zwingend zur Aufzeichnung räumlicher<br />

Information genutzt werden sondern kann auch, wie in Abb. 3.36 angedeutet, die spektrale<br />

Information liefern.<br />

§ 385 Allen oben beschriebenen Verfahren ist gemein, dass die Dimension des Detektors<br />

(maximal 2) geringer ist als die Zahl der aufzuzeichnenden Dimensionen (in der Regel zwei<br />

räumliche Dimensionen sowie die spektrale). Die Verwendung mehrerer Scanner zum Abdecken<br />

der spektralen Information ist aufgrund der nahezu unmöglichen Koordination der<br />

Instrumente nicht empfehlenswert (das war bei den konventionellen Multispektralkameras wie<br />

MFK-6 bereits eine nicht zu unterschätzende Herausforderung). Eine räumliche Dimension<br />

lässt sich allerdings durch die Bahnbewegung des Satelliten abtasten (Kehrbesentechnik), die<br />

räumliche Dimension senkrecht dazu erfordert entweder eine Dimension des CCD oder den<br />

scannenden Spiegel – ungeliebt, da als bewegliches Teil Fehler anfällig und im Orbit nicht zu<br />

reparieren.<br />

§ 386 Die CCD einer konventionellen Digitalkamera hat in der <strong>Erdfernerkundung</strong> vergleichbare<br />

Nachteile wie der Farbfilm. Zum einen ist das spektrale Auflösungsvermögen mit drei<br />

Kanälen/Farbschichten nur begrenzt (und insbesondere nicht gezielt gewählt), zum anderen<br />

verringert die Anordnung der Pixel für die einzelnen Farbkanäle, siehe Abb. 3.40, das<br />

Auflösungsvermögen: vier photosensitive Elemente bilden letztendlich ein Pixel.<br />

3.2.8 Scanner in Kehrbesentechnik<br />

§ 387 Bei der Kehrbesentechnik (zweites Teilbild von links in Abb. 3.36) wird die räumliche<br />

Dimension senkrecht zur Bodenspur auf ein eindimensionales Array abgebildet, die zweite<br />

Dimension wird durch die Eigenbewegung des Satelliten gescannt.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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