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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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6.3. CODIERUNG I: QUELLENCODIERUNG 301<br />

kleiner sind als die Unterschiede zwischen zwei verschiedenen Buchstaben. Daher ist es kein<br />

Problem, für einen PC oder anderen Rechner einen halbwegs anständig arbeitenden Scanner<br />

mit Texterkennung zu finden. Spracheingabe in den Computer dagegen hat sich, trotz<br />

intensiver Bemühungen, nur langsam bis hin zu den heute halbwegs zuverlässigen Systemen<br />

entwickeln können.<br />

6.2.8 Zusammenfassung<br />

§ 992 In diesem Abschnitt haben wir Information als das Unbekannte bzw. Unerwartete<br />

kennengelernt. Die ‘Bedeutungsschwere’ einer Nachricht ist dabei unerheblich, es zählt nur,<br />

was sie beim Empfänger an Unsicherheit oder Unwissen beseitigt. Formal wird Information<br />

mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Statistik beschrieben, eine mathematische<br />

Formulierung, die den Aspekt des Unerwarteten in der Information noch unterstreicht. Allerdings<br />

zeigt diese Definition auch, dass der Informationsgehalt einer Nachricht eine subjektive<br />

Größe ist, die einerseits vom Kenntnisstand des Empfängers abhängt, andererseits aber auch<br />

von den physikalischen Eigenschaften des Empfängers. So wird zur digitalen Speicherung<br />

eines Musikstückes eine wesentlich größere Zahl von bits benötigt, d.h. ein größerer Informationsfluss<br />

erzeugt, als das Ohr beim Hören der gleichen Zeitreihe, allerdings unter anderen<br />

Verarbeitungsprinzipien, erkennen könnte. Nicht alle Zeichen, die wahrgenommen werden,<br />

tragen auch Information bzw. den vollen Informationsgehalt. Dies wird durch das Konzept<br />

der Redundanz oder Weitschweifigkeit beschrieben. Ist die Codierung der Information optimal,<br />

so wird die Redundanz Null. Sprache dagegen ist hochgradig redundant, nur 27% der<br />

Sprache tragen wirklich Information. Was einerseits als Verschwendung erscheinen mag, hat<br />

andererseits den Vorteil, dass eine Verständigung auch bei gestörten Kommunikationskanälen<br />

noch möglich ist, da die fehlenden Teile aus dem Zusammenhang ergänzt werden können.<br />

6.3 Codierung I: Quellencodierung<br />

§ 993 Codierung hat zwei Aufgaben: bei der Quellencodierung geht es darum, die Signale<br />

einer Quelle in Abhängigkeit von den Eigenschaften dieser Quelle in einen möglichst sparsamen<br />

(Binär-)Code umzusetzen. Sparsam bedeutet dabei, mit einer geringst möglichen Zahl<br />

an Bits auszukommen, d.h. die Zahl der benötigten Bits soll den Informationsgehalt der Quelle<br />

(in bits) nicht überschreiten. Diese komprimierende Codierung erfolgt durch Verringerung<br />

bzw., wenn möglich, vollständige Entfernung der Redundanz.<br />

§ 994 Eine andere Form der Codierung, die Kanalcodierung, expandiert diesen komprimierten<br />

Code wieder: im optimal komprimierten Code können Fehler weder erkannt noch ausgebessert<br />

werden. Hier führt die Kanalcodierung, in Abhängigkeit von den Eigenschaften des<br />

Übertragungskanals, gezielt Redundanzen ein, die bei minimaler Expansion des Codes eine<br />

maximale Fehlererkennung und -korrektur ermöglichen sollen.<br />

Definition 4 Bei der Quellencodierung geht es darum, die Signale einer Quelle in Abhängigkeit<br />

von den Eigenschaften dieser Quelle so in einen Code umzusetzen, dass mit möglichst<br />

wenigen Bit möglichst viele bit ausgedrückt werden.<br />

6.3.1 Präfix-Code und Decodierbarkeit<br />

§ 995 Ein Codierungsverfahren, das allgemein bekannt ist, ist der ASCII-Code (vgl. Tab. 6.2),<br />

der mit 7 (bzw. in der neueren Form 8) Bits (Bit mit großem B als Binärzeichen, nicht zu<br />

verwechseln mit bit mit kleinem b als Maß für den Informationsgehalt) die Zeichen einer<br />

Schreibmaschinen- bzw. Computertastatur darstellt. Hierbei handelt es sich um ein typisches<br />

Beispiel für einen Blockcode, d.h. die einzelnen Zeichen werden unabhängig von ihrer<br />

Häufigkeit stets mit der gleichen Anzahl von Bits codiert. Blockcodierung ist für die Datenverarbeitung<br />

aufgrund der stets gleichen Länge von Zeichen besonders gut geeignet. Denkt man<br />

jedoch an die Speicherung und Übertragung von Information, so zeigt die Blockcodierung<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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