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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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3.3. PASSIVE INSTRUMENTE IM NICHT-SICHTBAREN 137<br />

Instrumente<br />

Abbildung 3.57: Prinzip eines Infrarotscanners<br />

[41]<br />

§ 445 Nachdem wir die physikalischen Grundlagen zur Interpretation der Daten kurz beschrieben<br />

haben, wollen wir uns jetzt den Grundlagen des Gerätes zuwenden. Abbildung<br />

3.57 zeigt das Funktionsprinzip eines Scanners, der im thermischen Infrarot arbeitet. Dieser<br />

Scanner unterscheidet sich von den opto-mechanischen Scannern wie z.B. dem MSS auf Land-<br />

Sat nur geringfügig. Auch hier wird mit Hilfe eines Drehspiegels ein Streifen senkrecht zur<br />

Flugrichtung abgetastet. Die Signale werden mit Hilfe einer Spiegeloptik auf einen Detektor<br />

projiziert. Wird ein geeigneter Detektor in Kombination mit Detektoren im Sichtbaren/nahen<br />

IR eingesetzt, so ist ein scannender Spiegel für alle Wellenlängenbereiche ausreichend. Daher<br />

können die Universalinstrumente wie MSS, TM und AVHRR zusätzlich zum Sichtbaren und<br />

nahen IR auch thermisches IR messen. Scanner zur Beobachtung der Erdoberfläche arbeiten<br />

innerhalb der atmosphärischen Fenster zwischen 3.5 – 5.5 µm und zwischen 8.0 – 14.0 µm<br />

(vgl. auch Abb. 3.3 und 3.53 sowie Tab. 3.6).<br />

§ 446 Der entscheidende Unterschied zu einem im sichtbaren Licht arbeitenden Scanner<br />

liegt in der Betriebsweise des Detektors: da die Abbildung eigentlich ein Flugzeuginstrument<br />

zeigt, wird der Detektor hier mit flüssigem Stickstoff auf 73 ◦ K heruntergekühlt, um sein<br />

thermisches Rauschen zu verringern. Die Kühlung erfolgt mit flüssigem Stickstoff. Die in<br />

Abb. 3.57 angedeutete Speicherung der Signale auf Film erfolgte nur bei den ersten vom<br />

Flugzeug eingesetzten Infrarotinstrumenten, heutzutage wird nur Digital verarbeitet.<br />

§ 447 Spezielle Instrumente zur Messung im thermischen IR haben jedoch ein größeres<br />

spektrales Auflösungsvermögen als die Universalinstrumente. Ein klassisches Beispiel ist das<br />

TIR-Instrument auf der Heat Capacity Mapping Mission HCMM [522, 608]. Letzteres lieferte<br />

die ersten relativ hochauflösenden Daten im thermischen Infrarot mit einem Bodenauflösungsvermögen<br />

von 600 m und einem radiometrischen Auflösungsvermögen von 256<br />

Kanälen innerhalb einer Temperaturskala von 260 K bis 340 K (entsprechend einer Temperaturauflösung<br />

von 0.4 K). Mit dieser Auflösung lassen sich Wälder, landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen und bebaute Gebiete unterscheiden, ja sogar der innerstädtische Temperaturgradient<br />

(im Zentrum wärmer als zu den Rändern) ist deutlich erkennbar. Selbst Autobahnen<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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