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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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2.2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN 27<br />

Flächensatz<br />

§ 81 Aus der Gleichung der Bahnebene (2.9) lässt sich der Flächensatz durch Übergang auf<br />

Polarkoordinaten herleiten. Fällt in kartesischen Koordinaten die Bahnebene in die z = 0-<br />

Ebene, so ist �σc = (0, 0, σc) und das Momentintegral (2.8) reduziert sich auf x ˙y − y ˙x = 0.<br />

Einsetzen von (x, y) = r(cos ϕ, sin ϕ) liefert den Flächensatz r 2 ˙ϕ = σc = const. Mit dem<br />

Flächenelement dA = 1<br />

2 r2 dϕ erhalten wir<br />

A = σc<br />

2 (t2 − t1) , (2.10)<br />

d.h. der Ortsvektor überstreicht in gleichen Zeitintervallen t2 − t1 gleiche Flächen A.<br />

Laplace-Integral<br />

§ 82 Vektorielle Multiplikation der Bewegungsgleichung (2.5) mit dem Momentintegral (2.8)<br />

liefert<br />

�σc × ¨ �r = − µ<br />

µ<br />

(�r × �v) × �r = − [�v (�r · �r) − �r · (�r �v)] .<br />

r3 r3 Mit �r · �r = r2 und �r · �v + �v · �r = 2vr ergibt sich �r · �v = rv und damit<br />

�σc × ¨ �r = − µ<br />

r3 (r2 r�v − v�r<br />

�v − rv�r) = −µ<br />

r2 = −µ d<br />

� �<br />

�r<br />

dt r<br />

bzw.<br />

d<br />

dt (�σc × �r) − µ d<br />

dt<br />

� �<br />

�r<br />

= 0 .<br />

r<br />

Integration liefert das Laplace-Integral<br />

�σc + �v + µ �r<br />

r = � λc<br />

mit � λc als Integrationskonstante.<br />

(2.11)<br />

§ 83 Skalare Multiplikation von (2.11) mit �σc liefert �σc · � λc = 0, d.h. der Laplace-Vektor � λc<br />

liegt in der Bahnebene.<br />

§ 84 Da die Bewegungsgleichung als vektorielle DGL 2 ter Ordnung sechs Integrationskonstanten<br />

benötigt, wir aber mit den bisher bestimmten hc, �σc und � λc sieben haben, können<br />

letztere nicht linear unabhängig sein. Die Beziehung zwischen ihnen lässt sich durch Quadrieren<br />

des Laplace-Integral bestimmen zu<br />

λ 2 c = µ 2 + hcσ 2 c . (2.12)<br />

Bahngleichung<br />

§ 85 Die Bahngleichung lässt sich durch skalare Multiplikation des Laplace-Integrals (2.11)<br />

mit �r bestimmen:<br />

�r · �r<br />

�r · (�σc × �v) + µ<br />

r = −�λc · �r . (2.13)<br />

Anwendung des Momentintegrals (2.8) und zyklisches Vertauschen der Vektoren im Spatprodukt<br />

liefert −σ2 c + µr = −λcr cos τ mit τ als dem Winkel zwischen dem Ortsvektor �r und<br />

dem Laplace-Vektor �λc. Auflösen nach r gibt die Gleichung der Satellitenbahn<br />

p<br />

r =<br />

(2.14)<br />

1 + ε cos τ<br />

mit dem Bahnparameter p und der Exzentrizität ε gemäß<br />

p = σ2 c<br />

µ > 0 und ε = λc<br />

µ > 0 . (2.15)<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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