07.12.2012 Aufrufe

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

58 KAPITEL 2. SATELLITENBAHNEN<br />

Tabelle 2.5: Äußerer Wirkungsgrad einer<br />

Rakete<br />

Geschwindigkeits- Massen- Wirkungsverhältnis<br />

verhältnis grad<br />

vB/v0 m0/mB ηA<br />

0.001 1.001 0.001<br />

0.01 1.010 0.010<br />

0.1 1.105 0.095<br />

0.5 1.65 0.385<br />

1. 2.72 0.582<br />

1.594 4.93 0.647<br />

2. 7.4 0.625<br />

3. 20.1 0.524<br />

4. 55. 0.299<br />

5. 149. 0.169<br />

6. 403. 0.089<br />

8. 3000 0.021<br />

10. 22 000 0.0045<br />

57. 6 · 10 24<br />

0.5 · 10 −21<br />

Ist v0 während der gesamten Brenndauer tB konstant, so lässt sich (2.25) einfach integrieren<br />

und wir erhalten als Raketenformel<br />

∆v = v0 ln m0<br />

mB<br />

(2.27)<br />

mit m0 als der Gesamtmasse der Rakete zum Zeitpunkt t = 0 und mB als der Raketenmasse<br />

bei Brennschluss. ∆v ist der Geschwindigkeitszuwachs der Rakete bzw. bei Beschleunigung<br />

aus der Ruhe die Geschwindigkeit am Ende der Beschleunigungsphase.<br />

Verständnisfrage 12 Beim Übergang zu (2.25) wurde das Glied dm dv vernachlässigt. Ist<br />

(2.26) damit identisch zu (2.24) ohne Reibung und Gravitationskraft oder nicht? Und was<br />

bedeutet diese Vereinfachung physikalisch, was mathematisch? Vergleichen Sie mit der im<br />

ersten Semester bei der startenden Rakete verwendeten Gleichung.<br />

§ 184 Der Geschwindigkeitszuwachs ∆v kann formal nahezu beliebig gesteigert werden,<br />

wenn das Verhältnis m0/mB groß genug wird. Allerdings ist dies zum einen aus technischen<br />

Gründen (den Treibstoff umschließende Struktur) nicht einfach, zum anderen wird der<br />

Wirkungsgrad für große Massenverhältnisse sehr klein, vgl. Tabelle 2.5.<br />

§ 185 Als Wirkungsgrad einer Rakete wird das Verhältnis ihrer kinetischen Energie bei<br />

Brennschluss zur insgesamt im Treibstoff enthaltenen Energie definiert:<br />

η = Ekin,B<br />

=<br />

Ekin,∞<br />

mBv2 B<br />

mTv2 ∞<br />

(2.28)<br />

mit v∞ als der Geschwindigkeit, die die ausströmenden Treibgase haben würden, wenn ihr<br />

gesamter Wärmeinhalt in die kinetische Energie des ausgestoßenen Gases verwandelt wäre.<br />

Würde man eine derartige ideale Rakete auf dem Prüfstand abbrennen, so würde keine Energie<br />

an die fest verankerte Rakete übertragen sondern alle Energie in die Ausströmgase gehen.<br />

§ 186 Bei der realen Rakete ist die Ausströmgeschwindigkeit v0 geringer als v∞, so dass die<br />

kinetische Energie der Ausströmgase gegeben ist als Ekin,T = mTv 2 0/2. Der Wirkungsgrad<br />

(2.28) wird daher aufgespalten gemäß<br />

η = ηIηA mit ηI = v2 0<br />

v 2 ∞<br />

und ηA = mBv 2 B<br />

mTv 2 ∞<br />

als dem inneren und äußeren Wirkungsgrad. Der innere Wirkungsgrad gibt ein Maß dafür,<br />

welcher Teil der in den heißen Brennkammergasen enthaltenen Energie in gerichtete kinetische<br />

Energie der austretenden Gase umgewandelt wird. Er liegt zwischen 0.36 und 0.64 [68].<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!