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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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5.1. DAS NAHE ERDUMFELD 233<br />

Abbildung 5.7: Wechselwirkung geladener Teilchen mit Materie: (a) Anregung, (b) Ionisation,<br />

(c) Bremsstrahlung, (d) Cerenkoveffekt, (e) Kernwechselwirkung und (f) Energieverlust-<br />

Beziehung in Abhängigkeit von der Energie der einfallenden Teilchen [5]<br />

§ 763 Der Energieverlust hängt nicht von der Masse des Teilchens ab, d.h. die Energieverlustkurve<br />

ist für alle Teilchen einer Geschwindigkeit die gleiche. Der Verlauf der Energieverlustkurve<br />

ist in Abb. 5.7f in Abhängigkeit von der Energie für verschiedene Teilchen<br />

gegeben. Ist die kinetische Energie des Teilchens seiner Ruheenergie vergleichbar, so ist es minimalionisierend.<br />

Für größere Energien nimmt der Energieverlust auf Grund relativistischer<br />

Effekte leicht zu. Mit abnehmender Energie dagegen steigt der Energieverlust an, da die für<br />

die Wechselwirkung mit einem Hüllenelektron zur Verfügung stehende Zeit auf Grund der<br />

abnehmenden Geschwindigkeit steigt.<br />

§ 764 Aus der Bethe–Bloch-Formel ergibt sich auch eine Reichweite für das Teilchen in der<br />

Materie: das Teilchen rutscht dabei auf der Energieverlustkurve immer weiter nach links,<br />

bis es schließlich zur Ruhe kommt. Trägt man den Energieverlust gegen die zurück gelegte<br />

Strecke auf, so ist dieser kurz vor dem Reichweitenende maximal. In diesem Bragg-Peak<br />

zeigt sich ein fundamentaler Unterschied in der WeWi elektromagnetischer Strahlung und<br />

Teilchenstrahlung mit Materie: erstere wird exponentiell abgeschwächt, so dass die größte<br />

Ionisation am Anfang der Bahn erfolgt. Außerdem hat die elektromagnetische Strahlung im<br />

Prinzip eine unendliche Reichweite in Materie – lediglich die Intensität wird immer geringer.<br />

Teilchenstrahlung dagegen hat eine definierte reichweite und gibt die maximale Dosis am<br />

Ende der Reichweite ab. 5<br />

5 Diesen Unterschied macht man sich in der modernen Strahlentherapie zu nutze: verwendet man Teilchenstrahlung<br />

statt elektromagnetische Strahlung, so wird die Dosis genauer im Zielvolumen deponiert (definierte<br />

Reichweite, maximale Ionisation am Ende der Reichweite) und das Gewebe zwischen Eintrittsstelle des Strahls<br />

und Zielvolumen wird weniger geschädigt.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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