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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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4.5. SMALL IS BEAUTIFUL: CHAMP UND DIAMANT 209<br />

Tabelle 4.5: Spektralkanäle MSRS und Anwendungsbeispiele<br />

Elektronendichte der Thermosphäre. Das Teilcheninstrument auf CHAMP ist leider während<br />

des Starts beschädigt worden und hat keine sinnvollen Daten geliefert.<br />

§ 675 CHAMP ist interessant insofern, als dass er am anderen Ende des Spektrums von<br />

Satellitengrößen liegt: während alleine der Scanner des ETM+ auf LandSat 7 eine Masse<br />

von 318 kg und eine Leistungsaufnahme von 590 W hat, hat der gesamte Satellit CHAMP<br />

lediglich eine Masse von 522 kg und eine Leistungsaufnahme der Nutzlast von nur 50 W.<br />

§ 676 Auch ein Spektrometer lässt sich mit einem kleinen und billigen Satelliten realisieren,<br />

z.B. das MSRS (Multi-Spectral High Resolution System, [371]) auf Diamant. Das Instrument<br />

soll Anwender-orientierte Daten liefern. Dazu werden 12 Spektralkanäle im sichtbaren und<br />

nahen IR ausgewertet mit einer Bodenauflösung von 5 m, einem Blickfeld von 26 × 40 km 2<br />

und hoher radiometrischer Auflösung. Die einzelnen Spektralkanäle und Anwendungsbeispiele<br />

sind in Tabelle 4.5 gegeben. Statt eines Scanners wird ein Array aus CCDs verwendet, das<br />

Scannen erfolgt dann wie bei der Kehrbesentechnik.<br />

§ 677 Das ganze Raumfahrzeug ist mit einer Masse von weniger als 250 kg deutlich leichter<br />

als nur der Scanner des ETM+ und hat auch nur eine mittlere Leistungsaufnahme von<br />

55 W. Die großen Unterschiede zwischen diesen beiden Instrumenten haben zwei Ursachen:<br />

das größere Blickfeld von LandSat 7 auf Grund des Scanners statt der CCD ist ein wesentlicher<br />

instrumenteller Unterschied. Damit zusammen hängt der zweite Grund: MSRS<br />

basiert auf neuer Technologie (vulgo: die fliegen einfach kleine Digitalkameras mit etwas befremdlichem<br />

Seitenverhältnis) während LandSat eine Weiterentwicklung einer eher fossilen<br />

Technik trägt. Die unterschiedlichen Ansätze haben ihre Gründe: Diamant ist ein kommerzielles,<br />

anwendungsorientiertes System für ganz spezielle aktuelle Fragen eines Anwenders<br />

(z.B. Ernteüberwachung), während LandSat als Monitoring-System die Kontinuität erhalten<br />

muss: heutige Datensätze können nur Veränderungen gegenüber älteren Datensätzen zeigen,<br />

wenn sie mit vergleichbaren Instrumenten aufgenommen wurden oder wenn zumindest die<br />

Instrumente zur wechselseitigen Kalibrierung eine gewisse Zeit gemeinsam im Orbit waren.<br />

§ 678 Von den Leistungsdaten her ist die Kombination Diamant/MSRS ein Hybrid zwischen<br />

den kleinen kommerziellen Bildspähern und den großen Forschungssatelliten: Masse und Leistungsaufnahme<br />

sind in der Größenklasse der kleinen Kommerziellen während Performance<br />

(und damit auch die zu untersuchenden wissenschaftlichen Fragestellungen) deutlich an die<br />

großen Instrumente angelehnt sind – und diese abgesehen vom ETM+ noch eher übertreffen.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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