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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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3.5. SOUNDER 161<br />

Abbildung 3.81: Datenoutput der von Sciamachy<br />

während eines Tages gemessenen totalen<br />

Ozonsäule [75]<br />

Aerosol Measurement) auf Nimbus 7 z.B. betrachtet das Sonnenlicht in einem Frequenzband,<br />

das um 1 µm zentriert ist. In diesem Bereich ist die Absorption durch die normalen<br />

atmosphärische Bestandteile vernachlässigbar. Jede Abschwächung des Sonnenlichtes muss<br />

daher durch Streuung an Aerosolen oder Rayleigh-Streuung an (größeren) Molekülen entstanden<br />

sein. Die Messung von Ozonkonzentrationen erfolgt ebenfalls mit Limb-Viewing Soundern.<br />

Hier werden die Absorptionseigenschaften des Ozons im UV-Bereich ausgenutzt.<br />

Die Instrumente arbeiten meistens in mehreren engen Frequenzbereichen innerhalb des Wellenlängenbereiches<br />

von 0.25 bis 0.34 µm.<br />

§ 517 Sounder arbeiten also nicht exklusiv im sichtbaren Licht; im gegenteil, der nichtsichtbare<br />

Bereich ist der Bereich, in dem die Atmosphäre stark streut oder absorbiert (wie<br />

oben diskutiert) oder auch stark emittiert. OCO [467] z.B. misst Spurengase durch deren<br />

Emission im Infrarotbereich. Hier ergibt sich die Information über die Höhe aus der<br />

Abhängigkeit der Emissionsbanden vom Druck, d.h. für diese Instrumente ist ein exzellentes<br />

spektrales Auflösungsvermögen erforderlich.<br />

§ 518 Eine andere Methode des Sounding beruht auf der Streuung. Die Hauptanwendung<br />

dieser Methode ist z.B. der Nachweis von Regen. Wenn ein Radarpuls durch ein Regengebiet<br />

geht, so werden die Radarechos proportional zur Rückstreuung der Impulse an den Regentropfen<br />

reflektiert, wobei tiefer in die Wolke eindringende Pulse später reflektiert werden. Auf<br />

diese Weise lässt sich ein vertikales Profil der Intensität des Niederschlages erzeugen. Eine<br />

weitere Anwendung von Streuinstrumenten ist die Messung der Ozonkonzentration mit Hilfe<br />

der Rückstreuung der solaren UV-Strahlung (TOMS [327], BUV = Bachscattered UV) [324].<br />

§ 519 Wie bei den immer genauer werdenden Instrumenten im sichtbaren Bereich gilt auch<br />

bei den Soundern: es dauert lange, bis das globale Bild erstellt ist. Abbildung 3.81 zeigt als<br />

Beispiel die von Sciamachy (siehe auch § 671) auf EnviSat bestimmte totale Ozonsäule für<br />

alle während eines Tages erfolgten Messungen. In der Verteilung der Messwerte lässt sich<br />

die Bodenspur wieder erkennen. Allerdings wird nicht kontinuierlich entlang der Bodenspur<br />

gemessen sondern immer nur in Intervallen: das Instrument wechselt zwischen den verschiedenen<br />

Messmodi.<br />

§ 520 Abbildung 3.82 zeigt Beispiele für die von einigen modernen Soundern wie SCIA-<br />

MACHY [325], MIPAS [318], AMAS, MSU, MERIS [316] und CERES [399] betrachteten<br />

Wellenlängenbereiche sowie die atmosphärische Transmission und den gesamten (Erdboden<br />

plus Atmosphäre) aufwärts gerichteten Strahlungsstrom. Eine Übersicht über Dounder gibt<br />

auch das World data Center for Remote sensing of the Atmosphere des DLR [303].<br />

3.5.2 Anwendungsbeispiele<br />

Treibhauswirksame Spurengase und Ozon<br />

§ 521 Eng mit dem Treibhauseffekt und einer möglichen globalen Erwärmung verknüpft<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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