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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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74 KAPITEL 2. SATELLITENBAHNEN<br />

Abbildung 2.31: Bahnen der Voyager-<br />

und Pioneer-Sonden [13]<br />

auch eine periodische Bewegung zumindest des Mittelpunktes des Halo-Orbits um den Zentralkörper<br />

ist. 26 Bei Missionen zu einem anderen Planeten werden vielfach die bereits in<br />

Abschn. 2.6.3 betrachteten Hohmann-Bahnen verwendet, bei Missionen zu mehreren Planeten<br />

ergeben sich komplexere Bahnen.<br />

§ 240 Abbildung 2.31 zeigt als Beispiele die Bahnen der Pioneer [499] und Voyager [476] Sonden.<br />

Auffallend sind die starken Änderungen der Bahn in der Nähe anderer Himmelskörper.<br />

Diese Bahnänderungsmanöver werden als gravity assisted navigation, Gravitationsumlenkung<br />

oder Swing By bezeichnet.<br />

Querverbindung 1 Wie bereits in § 211 angedeutet, sind diese Bahnen schneller als Hohmann-<br />

Bahnen, da sie nicht tangential am Planetenorbit sind.<br />

§ 241 Das Prinzip des Swing By beruht darauf, dass bei genügend nahem Vorbeiflug an<br />

einem Himmelskörper (Planeten oder Monde) das Gravitationspotential und die Eigenbewegung<br />

dieses Himmelskörpers ausgenutzt werden, um eine Impulsänderung zu erzielen<br />

[30, 69, 156, 453, 755, 756]. Diese Impulsänderungen werden ausgenutzt, um mehrere Planeten<br />

mit einer Sonde besuchen zu können bzw. mehrere Monde auf einer Mission anzufliegen.<br />

Die erforderliche Genauigkeit dieses Billardspiels lässt sich am Beispiel der Mariner-Mission<br />

[50] illustrieren: Der Fehler beim Venus-Vorbeiflug durfte maximal 300 km betragen bei einer<br />

Flugstrecke von 250 Millionen km. Der echte Fehler betrug nur 20 km. Ein Scharfschütze<br />

26 Die Aussage ist physikalisch nicht korrekt – es wird um den Massenmittelpunkt der beiden schwereren<br />

Massen rotiert. Glücklicherweise liegt dieser im zentralkörper Sonne – die Näherung haben wir bereits beim<br />

eingeschränkten Zweikörperproblem verwendet.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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