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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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122 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.44: Prinzip des Multispektralscanners MSS auf LandSat (links, [154]) und Blickfeld<br />

und Arbeitsweise für die Scanner auf LandSat 1-3 (rechts [209]). LandSat 4 und 5 fliegen<br />

in einer Höhe von 705 km und haben statt der 11.56 ◦ einen Scanwinkel von 14.9 ◦ um die<br />

gleich Swath Width zu erreichen<br />

LandSat MSS<br />

§ 399 Bekannteste (und wahrscheinlich in ihrer Anwendung auch legendäre) Beispiele sind<br />

der Multispektralscanner (MSS [552, 553, 554, 555, 556], für Details und Datenprodukte siehe<br />

[712]), der auf allen LandSat-Flügen bis einschließlich LandSat 5 [534, 535, 536, 537, 538]<br />

verwendet wird, und der Thematic Mapper (TM [593, 594], für Details und Datenprodukte<br />

siehe [713]), der auf den LandSat-Satelliten der zweiten Generation (LandSat 4 und 5) als<br />

Ersatz für die RBV-Kamera verwendet wird. Der TM unterscheidet sich vom MSS durch<br />

ein besseres räumliches und radiometrisches Auflösungsvermögen, arbeitet aber nach dem<br />

gleichen Prinzip. Er wurde für den aktuellen LandSat 7 zum Enhanced Thematic Mapper+<br />

(ETM+ [516], siehe § 411 und [714]) weiter entwickelt. Da der MSS ein wichtiges Monitoring<br />

Instrument ist und einen bis in das Jahr 1972 zurück reichenden Datensatz erzeugt hat, ist<br />

mit LandSat 5 immer noch ein alter LandSat aktiv – außerdem wird über eine Folgemission<br />

LDCM nachgedacht [424, 708, 709].<br />

§ 400 Abbildung 3.44 zeigt im linken Teil die Arbeitsweise eines Multispektralabtasters. Das<br />

Funktionsprinzip dieses Scanners beruht auf einem oszillierenden Spiegel, der Geländestreifen<br />

senkrecht zur Flugrichtung abtastet. Dieser Spiegel projiziert die einfallende Strahlung über<br />

eine Spiegeloptik auf ein Spektrometer, das in den vier Wellenlängenbereichen Grün (0.5<br />

– 0.6 µm), Rot (0.6 – 0.7 µm) und nahes Infrarot (0.7 – 0.8 µm und 0.8 – 1.1 µm) die<br />

Intensität der Strahlung registriert. Diese Wellenlängenbereiche sind idealisiert; wie bei jedem<br />

Messinstrument sind sie nicht scharf getrennt, sondern haben Ansprechfunktion, die einen<br />

Schwerpunkt in der Intervallmitte haben und zu den Rändern auch in die Messbereiche<br />

benachbarter Bänder reichen (siehe Abb. 3.45 links).<br />

§ 401 Die bei einer Spiegeldrehung vom MSS abgetasteten Bereiche sind 476 m breit. Dies<br />

ergibt sich aus der fürs Abtasten benötigten Zeit und der Geschwindigkeit des Satelliten<br />

über Grund. Damit die räumliche Auflösung nicht auf diese 476 m beschränkt ist, werden 6<br />

Detektoren pro Wellenlängenband betrieben, so dass jeder einzelne abgetastete Streifen 79 m<br />

breit ist. Die von den Detektoren gemessenen Intensitätswerte werden in 64 Kanäle eingeteilt,<br />

d.h. die photometrische Auflösung ist auf 6 Bit begrenzt.<br />

Zwischenrechnung 13 Schätzen Sie ab, wie schnell sich der Spiegel drehen muss – damit<br />

erhalten Sie gleichzeitig die Belichtungszeit.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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