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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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5.1. DAS NAHE ERDUMFELD 239<br />

Abbildung 5.13: EPHIN Teilchenteleskop<br />

mit den sektorisierten Detektoren<br />

A und B [141]<br />

Im Laufe der Zeit sinkt die Anisotropie ab, da die Verteilung breiter wird, wie im unteren<br />

Beispiel in Abb. 5.11 gezeigt ist. Dieses Absinken erklärt sich aus der Teilchenausbreitung<br />

im interplanetaren Raum: die Teilchen werden an Magnetfeldirregularitäten gestreut, so dass<br />

auch wieder Teilchen auf die Sonne zulaufen. Somit können wir mit Hilfe dieses Instruments<br />

nicht nur die auf der Sonne beschleunigten Teilchen nachweisen und damit etwas über die<br />

solare Aktivität und Beschleunigungsmechanismen lernen, sondern auch die Ausbreitungsbedingungen<br />

und die Struktur des interplanetaren Mediums untersuchen.<br />

§ 782 Bei der Analyse der Helios-Daten haben sich einige kleine und größere instrumentelle<br />

Probleme aufgezeigt, die man durch Verwendung anderer Detektorkombinationen bzw.<br />

modernerer Techniken zu vermeiden versucht.<br />

EPHIN auf SOHO<br />

§ 783 Auf Helios hat es sich als schwierig erwiesen, 3 He und 4 He zu trennen, da die Ortskurven<br />

dieser beiden Isotope relativ eng beieinander liegen. Wenn die Teilchen nur exakt<br />

senkrecht in das Teleskop fallen, so sind ihre Wege in den einzelnen Detektoren und damit<br />

ihre Energieverluste genau gleich und es würden sich scharf begrenzte Ortskurven ähnlich<br />

denen in Abb. 5.10 ergeben. Fallen Teilchen auch schräg auf die Detektoren, so sind ihre<br />

Wege im Detektor länger und die Energieverluste entsprechend größer. Dadurch ergibt sich<br />

eine Verbreiterung der Ortskurve und die Trennung zwischen benachbarten Ortskurven wird<br />

schwierig. Dies ist besonders ungünstig, wenn kleine Verhältnisse bestimmt werden sollen<br />

( 3 He tritt nur ungefähr 10 −4 mal so selten auf wie 4 He, in einigen Flares kann allerdings der<br />

3 He-Anteil dem des 4 He gleichkommen).<br />

§ 784 Im Ephin-Teilchenteleskop (siehe Abb. 5.13) verwendet man das gleiche Messprinzip<br />

wie beim Helios-Sensor (Stapel von 6 Detektoren umgeben von einer Antikoinzidenz), jedoch<br />

sind hier die oberen Detektoren sektorisiert, wie der linke Teil von Abb. 5.13 zeigt. Jedes<br />

dieser Detektorsegmente wird wie ein eigenständiger Detektor behandelt, d.h. im Gegensatz<br />

zu Helios liegen für die oberen Detektoren neben den Energieverlusten auch noch die Einfallsorte<br />

vor. Da beide oberen Detektoren sektorisiert werden, kann man den Einfallswinkel eines<br />

Teilchens bestimmen. Abbildung 5.14 zeigt dazu, wie aus den unterschiedlichen Sektoren der<br />

beiden Detektoren Bereiche des Einfallswinkels definiert werden können. Innerhalb eines Einfallswinkelbereiches<br />

sind dann die effektiven Wege der Teilchen im Detektor vergleichbar, die<br />

Ortskurven in der Impulshöhenmatrix verschmieren nicht so stark und die Isotopentrennung<br />

ist genauer bzw. auch dann noch möglich, wenn das Verhältnis dieser Isotope weit von eins<br />

entfernt ist.<br />

§ 785 Neben der genaueren Untersuchung der Isotope und der besseren Trennung der verschiedenen<br />

Teilchensorten erlaubt eine derartige Sektorisierung von Detektoren auch die Messung<br />

von Winkelverteilungen auf einem Raumfahrzeug, dass auf Grund der auf die Sonne<br />

ausgerichteten optischen Instrumente 3-Achsen stabilisiert ist und daher nicht spinnt.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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