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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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132 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.54: Planck’sche<br />

Kurven für verschiedene<br />

Temperaturen (oben) sowie<br />

Strahlungsstrom (Stefan–<br />

Boltzmann Gesetz, unten<br />

links) und Wellenlänge des<br />

Maximums (Wien’sches Verschiebungsgesetz,<br />

unten rechts)<br />

in Abhängigkeit von der<br />

Temperatur<br />

Strahlungsgesetze<br />

§ 425 Die Strahlungsgesetze sind unter der Annahme formuliert, dass sich ein System im<br />

(lokalen) thermodynamischen Gleichgewicht befindet und erlauben eine Charakterisierung<br />

des von einem Körper ausgesandten Strahlungsfeldes in Abhängigkeit von der Temperatur.<br />

Betrachten wir dazu einen Hohlraum, dessen Wände auf einer konstanten Temperatur T<br />

gehalten werden (z.B. in einem Wärmebad dieser Temperatur). Von diesen Wänden werde<br />

Strahlung in den Hohlraum emittiert und die aus diesem auf die Wände fallende Strahlung<br />

wird von letzterem ganz oder zum Teil absorbiert. Je größer die Strahlungsmenge im Hohlraum<br />

ist, umso größer wird auch die auf die Wände fallende Menge sein, und um so größer<br />

auch die von ihnen absorbierte Menge. Die Menge der Strahlung im Hohlraum wird daher<br />

zu- oder abnehmen, bis der Verlust durch Absorption der von den Wänden ununterbrochen<br />

emittierten Strahlung gerade das Gleichgewicht hält. Die Gleichgewichtsverteilung der Strahlung,<br />

sowohl im Bezug auf ihre Dichte als auch im Bezug auf ihre Frequenz, wird durch die<br />

Temperatur der Wände vollkommen bestimmt.<br />

§ 426 Das Kirchhoff–Planck’sche Gesetz beschreibt das Verhältnis von spektralem Absorptionsvermögen<br />

aλ zu spektralem Emissionsvermögen ɛλ für einen beliebigen Körper im thermodynamischen<br />

Gleichgewicht:<br />

ɛλ = aλ · Sλ(T ) .<br />

Darin ist die Ergiebigkeit Sλ(T ) eine universelle Funktion der Temperatur und der Frequenz.<br />

Sie wird auch als Quellfunktion bezeichnet.<br />

§ 427 Für aλ = 1 ergibt sich maximale Absorption und damit auch die maximale Ausstrahlung<br />

für den Körper. Ist aλ = 1 für alle λ, so handelt es sich um einen schwarzen Körper<br />

und die universelle Funktion der Temperatur wird durch das Planck’sche Strahlungsgesetz<br />

beschrieben. Dieses gibt an, wie viel Strahlungsenergie pro Wellenlängeneinheit von einer<br />

Flächeneinheit eines schwarzen Körpers in einer Zeiteinheit in einen Einheitsraumwinkel abgestrahlt<br />

wird:<br />

Bλ(T ) = 2hc2<br />

λ 5 ·<br />

1<br />

e hc2<br />

kλT − 1<br />

oder Bν(T ) = 2hν3<br />

c 2 ·<br />

1<br />

e hν<br />

kT − 1 .<br />

Die Planck-Kurven für verschiedenen Temperaturen sind im oberen Teil von Abb. 3.54 gegeben:<br />

mit zunehmender Temperatur nimmt der Gesamtstrahlungsstrom zu (Stefan–Boltzmann<br />

Gesetz) und das Maximum der Planck-Kurve verschiebt sich zu kürzeren Wellenlängen (Wien’sches<br />

Verschiebungsgesetz).<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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