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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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5.3. DER INTERPLANETARE RAUM 255<br />

Abbildung 5.28: Zeitverlauf der Teilchenbeschleunigung<br />

auf der Sonne, angezeigt<br />

durch die harte Röntgenstrahlung und Radiowellen<br />

und der Injektion energiereicher<br />

Teilchen in das interplanetare Medium<br />

(zurückgerechnet aus den Beobachtungen<br />

energiereicher Teilchen im Raum).<br />

Die Elektronen werden sofort zu Beginn<br />

des Ereignisses injiziert, Protonen werden<br />

mit einer Verzögerung von ca. 10 min<br />

injiziert, gemeinsam mit einem erneuten<br />

Anstieg von Röntgen- und Radioemission.<br />

Das e/p-Verhältnis in der zweiten Injektion<br />

ist deutlich geringer als in der ersten [121]<br />

mit dem, was wir für diesen Wundermechanismus gefordert haben: es muss eine zweite Injektion<br />

geben (hier um 10 min verzögert durch die Zeit, die die Stoßwelle benötigt, um sich<br />

auszubilden und Teilchen zu beschleunigen) und diese muss in relativ größerer Zahl Protonen<br />

beschleunigen als Elektronen.<br />

§ 835 Auch heute, mehr als zwei Jahrzehnte nach dem SMM Start, mit den vielen SOHO<br />

Beobachtungen und dem vor einem Jahr gestarteten Stereo verstehen wir die Rolle von<br />

Flare und Stoßwelle bei der Teilchenbeschleunigung immer noch nicht so genau. Einige offene<br />

Fragen sind z.B. in [119, 120] zusammen gefasst.<br />

5.3 Der interplanetare Raum<br />

§ 836 Der interplanetare Raum ist durch den Sonnenwind, ein ca. 1 Mio K heißes, kontinuierlich<br />

mit einer Geschwindigkeit von 400 km/s von der Sonne abströmendes Plasma bestimmt.<br />

Dieses Plasma führt das solare Magnetfeld mit sich – die im interplanetaren Raum zu messenden<br />

Größen sind also elektromagnetische Felder und geladene Teilchen. Beide sind nicht<br />

dem remote sensing zugänglich sondern nur in-situ Messungen. Zusätzlich enthält der interplanetare<br />

Raum noch energiereiche Teilchen aus verschiedenen Quellen: die an Stoßwellen<br />

vor CMEs beschleunigten Energetic Storm Particles ESPs können aös der nicht-thermische<br />

Schweif der Sonnenwindpopulation betrachtet werden. Solare energiereiche Teilchen (Solar<br />

Energetic Particles SEPs) haben höhere Energien und werden in Flares oder von der CME<br />

in Sonnennähe beschleunigt. Noch höhere Energie hat die galaktische kosmische Strahlung<br />

(Galactic Cosmic Rays GCRs)<br />

§ 837 Die Messgrößen im interplanetaren Raum sind wieder das Plasma, das elektromagnetische<br />

Feld sowie energiereiche Teilchen. Damit unterscheidet sich die benötigte Instrumentierung<br />

nicht von der bereits für die Magnetosphäre beschriebenen – abgesehen von gegebenenfalls<br />

anderen Messbereichen und anderem Ansprechvermögen. Auf die Vorstellung weiterer<br />

Instrumente verzichte ich daher – diese lassen sich über den NASA Master Catalogue [505]<br />

auffinden.<br />

§ 838 In der Frühzeit der Raumfahrt war der interplanetare Raum kein eigenständiges Forschungsziel:<br />

man wollte zum Mond oder zu anderen Planeten und nahm mehr oder weniger<br />

gerne auch den obligatorischen Geigerzähler zur Messung der kosmischen Strahlung und<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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