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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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188 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.99: St. Andreas Graben [335] in<br />

der Nähe von Palmdale; die Falte verläuft<br />

durch die Bildmitte<br />

die Ausbildung von Erdbeben von Bedeutung sind.<br />

§ 622 Abbildung 3.99 zeigt als Beispiel den St. Andreas Graben in der Nähe von Palmdale,<br />

nördlich von Los Angeles. Die Falte selbst zieht sich durch die Bildmitte. Sie erstreckt<br />

sich von NNW nach SSO durch Kalifornien. Die Falte hat sich aus dem Zusammentreffen<br />

der Nordamerikanischen Platte mit der Pazifik-Platte gebildet; ihre Ausdehnung wird auf<br />

mindestens 1200 km geschätzt. Die Falte bewegt sich mit einer mittleren Geschwindigkeit<br />

von 2 cm/Jahr. Das Loma Prieta Erdbeben mit einer Stärke von 7.1 ereignete sich an dieser<br />

Falte; das Erdbeben von 1906 mit einer Stärke von 8.25 ereignete sich in der Nähe von San<br />

Franzisko ebenfalls an dieser Falte – seine Folgen haben wir bereits in Abb. 1.7 gesehen.<br />

§ 623 Nicht nur lineare Strukturen wie Erdbebenspalten können zu groß sein, um anders als<br />

mit Hilfe von <strong>Erdfernerkundung</strong> erkannt zu werden. Ein Beispiel für eine zirkulare Struktur<br />

ist in Abb. 3.100 gegeben: die Vredefort Ringstruktur befindet sich 120 km südwestlich von<br />

Johannesburg und hat einen Durchmesser von mehr als 100 km. Da sich sich die für eine<br />

Meteoritenkollision typischen Minerale innerhalb dieser Struktur nachweisen lassen, könnte<br />

es sich um einen Einschlagkrater handeln, der vor ca. 2 Mio Jahren entstand. Auch die<br />

Schichtung der Gesteine spricht für diese Hypothese.<br />

§ 624 So verlockend es sein mag, eine zirkulare Struktur als Einschlagkrater zu interpretieren<br />

– nicht jede runde Struktur hat diesen Ursprung. Die in Abb. 3.101 gezeigte Richat-<br />

Struktur, auch als das Auge der Sahara bezeichnet, befindet sich in der westlichen Sahara in<br />

Zentral-Mauretanien und hat einen Durchmesser von 38 km. Anfänglich als Einschlagkrater<br />

interpretiert, wurde diese Hypothese verworfen: es lassen sich weder die typischerweise bei<br />

der Kollision entstehenden Materialen finden und die Tiefe ist im Vergleich zum Durchmesser<br />

zu gering. Der seine Umgebung um ca. 100 m überragende Rand besteht aus Quartzit, einem<br />

sehr verwitterungsbeständigen Material. Die Struktur wird daher eher als Intrusion interpretiert.<br />

Im oberen Bildteil lassen sich die Makteir Sanddünen nördlich der Richat-Struktur<br />

erkennen.<br />

§ 625 Zwar nicht zirkular aber ebenfalls zu großräumig um vom Boden eindeutig erkannt<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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