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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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3.6. WUNSCHZETTEL DER 1990ER: MISSION TO PLANET EARTH 169<br />

§ 554 Das High-Resolution Imaging Spectrometer HRIS [24] ist HIRIS ähnlich und dient dem<br />

remote sensing von Land- und Küstenbereichen. Dazu gehört die Kartierung der geologischen<br />

Strukturen und der Vegetation. Anwendungsziel ist ein Überblick über landwirtschaftliche,<br />

geologische und Wald-Resourcen. Der Spektralbereich umfasst wie bei HIRIS den Bereich<br />

von 0.4 bis 2.5 µm. Die spektrale Auflösung ist besser als 20 nm, jedoch können nur 10 Spektralbänder<br />

für jedes Bild ausgelesen werden. Insofern verschafft HIRIS einen Überblick (z.B.<br />

Vegetation oder Gestein), HRIS gestattet dann durch selektive Verwendung der für die jeweilige<br />

Gattung interessanten Spektralbänder eine genauere Bestimmung. Die Bodenauflösung<br />

liegt zwischen 20 und 50 m, das Blickfeld beträgt zwischen 20 und 60 km.<br />

§ 555 Das Medium Resolution Imaging Spectrometer MERIS [316, 344, 349] ist ein Nachfolger<br />

des Coastal Zone Color Scanners CZCS und hat die Hauptaufgabe, die Farbe des Ozeans<br />

zu bestimmen, woraus sich u.a. auf den Planktongehalt zurückschließen lässt (wichtig nicht<br />

nur als Maß für die Bioproduktivität sondern auch für den CO2-Kreislauf). Dazu können<br />

9 von 60 Spektralbändern im Bereich von 0.4 bis 1.04 µm ausgewählt werden. Das Bodenauflösungsvermögen<br />

beträgt 500 m (Ozeane sind groß und durchmischen sich relativ schnell),<br />

die Breite des Blickfelds beträgt zwischen 1000 und 1500 km. MERIS fliegt auf EnviSat, siehe<br />

auch Abschn. 4.4.<br />

§ 556 Das Moderate-Resolution Imaging Spectrometer: Tilt MODIS-T und Nadir MODIS-N<br />

dient der Messung der Landvegetation und Geologie, der Ozeanoberflächentemperatur und<br />

Farbe, und von atmosphärischen Aerosolen und Wolken. Der Spektralbereich von 0.4 bis<br />

1.04 µm ist in 64 Bänder eingeteilt.<br />

§ 557 MODIS [321, 502] und HIRIS dienen im wesentlichen dem Verständnis bio-geochemischer<br />

Zyklen, des hydrologischen Zyklus, geologischer Prozesse und langzeitlicher Klimavariationen.<br />

Aufgrund der feinen Spektralauflösung können die Instrumente Gruppen von<br />

Organismen identifizieren und damit die komplexen Muster von Ökosystemen und deren<br />

Veränderungen auf einer globalen Skala aufzeichnen. Aufgrund seiner besseren räumlichen<br />

Auflösung ist HIRIS gleichsam das Zoom-Objektiv von MODIS. MODIS fliegt auf Terra<br />

[617] (ehemals EOS-AM) und Aqua [413] (ehemals EOS-PM).<br />

§ 558 Das Intermediate and Thermal Infrared Radiometer ITIR soll hochaufgelöste Bilder<br />

im nahen und thermischen Infrarot im Spektralbereich von 0.85 bis 11.7 µm erzeugen. Das<br />

räumliche Auflösungsvermögen beträgt je nach Wellenlänge zwischen 15 und 60 m (ältere<br />

Instrumente wie TIR auf HCMM [522, 608] haben eine Auflösung von 600 m). ITIR ist die<br />

Ergänzung zu HIRIS im thermischen Infrarot, die Aufgaben umfassen Oberflächengeologie,<br />

Mineralogie, Bodenbeschaffenheit, Bodentemperatur und geothermische Ressourcen. ITIR ist<br />

später zu ASTER (Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection, [451]) mutiert<br />

und fliegt, wie MODIS, auf Terra, dem ehemaligen EOS-A Satelliten.<br />

§ 559 Der Atmospheric Infrared Sounder AIRS [305, 450] dient zur Messung der atmosphärischen<br />

Temperatur und der Spurengase. Die räumliche Auflösung beträgt dabei zwischen<br />

15 und 50 km. AIRS kann bis zu 49 ◦ zu beiden Seiten seiner Bodenspur scannen.<br />

Damit ist bei zwar geringer räumlicher Auflösung ein schneller Überblick über weite Bereiche<br />

möglich – man kommt der Momentaufnahme recht nahe. Die spektrale Auflösung ist mit<br />

115 Kanälen hoch genug, um die Identifikation einzelner Spurengase zu ermöglichen. Bei der<br />

Messung des Temperaturprofils wird eine Genauigkeit von 1 K erwartet bei einer vertikalen<br />

Auflösung von 1 km. AIRS fliegt mittlererweile auf Terra [617].<br />

§ 560 Das Advanced Microwave Scanning Radiometer AMSR [306, 384, 414, 644] ist ein<br />

passives Mikrowelleninstrument, das im Bereich zwischen 6.6 und 31.6 GHz arbeitet. Aufgabe<br />

ist die Messung atmosphärischen Wasserdampfes, der Oberflächentemperatur und des<br />

Oberflächenwindes über dem Meer. Die Temperaturauflösung liegt im Bereich von 1 K, die<br />

räumliche Auflösung variiert mit der Frequenz zwischen 9 und 50 km. Abgetastet werden<br />

Blickfelder von 1200 km Seitenlänge. AMSR fliegt auf Aqua [413].<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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