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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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328 KAPITEL 7. DATENAUFBEREITUNG<br />

• da die Aufnahmen als kontinuierlicher Datenstrom erzeugt und transmittiert werden,<br />

müssen sie auf interessierende Formate zugeschnitten und an ein geographisches Koordinatensystem<br />

angepasst werden. Zumindest das letztere Problem ist ebenfalls bereits von<br />

Luftbildaufnahmen bekannt und wird z.B. bei [104] beschrieben.<br />

• zur Verbesserung des Bodenauflösungsvermögens werden bereits seit LandSat 3 Daten von<br />

verschiedenen Instrumenten kombiniert; in der Regel ein panchromatisches Instrument mit<br />

hoher Auflösung und ein multispektrales mit geringer Auflösung. Diese Kombination setzt<br />

die beiden vorher genannten Schritte voraus.<br />

• zur Untersuchung von zeitlichen Veränderungen werden die Daten eines oder mehrerer Instrumente<br />

zu verschiedenen Zeiten untersucht. Diese cospatiale Analyse erfordert komplexe<br />

Algorithmen, [148, 149] erläutert dies an einem Beispiel.<br />

§ 1087 Einen weiteren wichtigen Aspekt der Bildverarbeitung werden wir nicht betrachten:<br />

die geometrische Korrektur der Abbildungsfehler. So sind die vom Scanner gelieferten Streifen<br />

nicht exakt senkrecht zur Flugrichtung sondern auf Grund der Eigenbewegung des Satelliten<br />

leicht gegen die Senkrechte geneigt. Auch sind die Pixel zu den Ende der Scanbahn durch<br />

die schräge Blickrichtung gegenüber denen direkt auf der Bodenspur verzerrt. 1 Beide Effekte<br />

sind rein geometrisch, treten in jeder Szene auf und können durch Projektionen korrigiert<br />

werden, vgl. z.B. [41, 43, 111, 209].<br />

Verständnisfrage 49 Sind die verschiedenen Bearbeitungsformen kommutativ oder nicht.<br />

Oder würden Sie inhaltlich erst<br />

7.1 Korrekturverfahren<br />

§ 1088 Korrekturverfahren zerfallen, wie bereits in Abschn. 6.4 diskutiert, in zwei Teile: die<br />

Fehlererkennung und die eigentliche Fehlerkorrektur. Einige Fehler sind einfach zu erkennen,<br />

insbesondere Pixel mit dem Wert 0 oder gar fehlende oder durch einen Füllwert ersetzte Zeilen.<br />

Andere Fehler, insbesondere verrauschte Pixel, dagegen sind nicht unbedingt so einfach<br />

zu erkennen.<br />

§ 1089 Eine echte Korrektur der so identifizierten fehlerhaften Pixel ist allerdings in der Regel<br />

nicht möglich: im Zusammenhang mit der Kanalcodierung haben wir bereits festgestellt,<br />

dass eine Codierung, die eine Fehlerkorrektur erlaubt, das zu übertragende Datenvolumen<br />

deutlich erhöht. In der Bild gebenden Fernerkundung geht man daher einen anderen Weg:<br />

fehlerhafte Pixel werden durch den Mittelwert der sie umgebenden Pixel ersetzt, da man davon<br />

ausgeht, dass zwischen benachbarten Bildpunkten ein gewisser Zusammenhang besteht<br />

(Kontext bezogene Korrektur).<br />

§ 1090 Die folgenden Korrekturverfahren finden keine Entsprechungen in modernen Bildverarbeitungsprogrammen.<br />

Allerdings lässt sich insbesondere am ersten Verfahren, der Korrektur<br />

fehlender Pixel, die Idee des Kernels gut einführen. Dieser ist die Grundlage für viele<br />

weiteren Manipulationsverfahren.<br />

1 Systematische Verzerrungen entstehen durch das Aufnahmeverfahren, als Beispiel sei hier der LandSat<br />

TM betrachtet. Der Zeitunterschied zwischen der Aufnahme des ersten und letzten Bildelements einer Zeilenreihe<br />

beträgt 60 ms, der Unterschied zwischen der ersten und letzten Zeile einer Szene 25 s. Da sich der<br />

Satellit in diesen Zeiten bewegt (mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 7 bis 8 km/s bzw. 480 m während<br />

einer Zeilenabtastung), wird kein exakt rechtwinkliges Raster der Erdoberfläche abgetastet, wie es uns in<br />

der Abbildung vorgespiegelt wird. Durch die Erdkrümmung und die panoramische Abtastung quer zur Flugrichtung<br />

erhält das Bild außerdem einen von der Bildmitte zum rechten und linken Rand hin kontinuierlich<br />

abnehmenden Maßstab. Diese Fehler sind, da sie systematisch sind, rechnerisch relativ einfach zu erfassen<br />

und zu korrigieren. Unsystematische Fehler können nur mit Hilfe von vorher festgelegten Referenzpunkten<br />

aus der Aufnahme herauskorrigiert werden.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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