07.12.2012 Aufrufe

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6.4. KANALCODIERUNG 313<br />

• Eine Fehlererkennung alleine ist nicht ausreichend, es wird eine zusätzliche Fehlerkorrektur<br />

gefordert. Dieses Verfahren ist zwar aufwendiger, wenn aber keine Wiederholung der als<br />

fehlerhaft erkannten Nachricht möglich ist, ist es die einzige Möglichkeit, den Informationsverlust<br />

gering zu halten.<br />

Für beide Ansätze gibt es Codierungsverfahren, wobei die Codierung zur Fehlererkennung<br />

ohne Korrektur selbstverständlich viel einfacher ist (z.B. durch Verwendung eines Paritätsbits<br />

oder einer Prüfzahl, z.B. der Quersumme des Signals) als die Codierung für Fehlererkennung<br />

und -korrektur.<br />

§ 1042 Haben wir bisher die Behauptung aufgestellt, dass es stets eine Codierung gibt, mit<br />

der die Übertragungsfehler möglichst gering werden können, wollen wir in diesem Abschnitt<br />

einige Beispiele für derartige Codierungen betrachten. Diese Kanalcodierung führt zusätzliche<br />

Redundanzen ein, wobei gilt:<br />

Definition 8 Ziel der redundanten Codierung ist es, die zuverlässige und sichere Kommunikation<br />

über unzuverlässige Kanäle zu ermöglichen.<br />

§ 1043 Bei den folgenden Betrachtungen werden wir uns auf Blockcodes beschränken. Das<br />

bedeutet, dass die Quellencodierung nicht wie in den obigen Beispielen mit Code-Wörtern<br />

variabler Länge erfolgt, sondern mit festen Blocklängen. Für viele Anwendungen bei Weltraumexperimenten<br />

kann die Codierung der Quelle durch einen Blockcode durchaus ausreichend<br />

sein. Zusätzlich lassen sich aber auch Codes mit Codewörtern variabler Länge in einem Blockcode<br />

unterbringen: Man schreibt die Codewörter einfach hintereinander und trennt nach einer<br />

gewissen Länge einen Block ab, unabhängig davon, ob dabei ein Codewort zertrennt wird<br />

oder nicht. 8 Zwischen diesen Blöcken befinden sich dann die im Rahmen der Kanalcodierung<br />

eingeführten Redundanzen. Da der Empfänger sowohl die Länge der Blöcke als auch die Position<br />

der eingefügten Prüfbits inkl. des sie bestimmenden Algorithmus kennt, kann er aus<br />

dem empfangenen Signal erst das quellencodierte Signal zurückgewinnen und daraus die Originalnachricht<br />

decodieren. Daher stellt die Betrachtung von Blockcodes in diesem Abschnitt<br />

keine allgemeine Einschränkung oder gar einen Rückschritt dar.<br />

§ 1044 Etwas formaler können wir einen Blockcode als eine Regel interpretieren, die aus<br />

einer Sequenz �s von Bits einer Quelle eine Sequenz �t von zu transmittierenden Bits macht.<br />

Dabei ist die Länge k der Ausgangssequenz �s kleiner als die Länge n der transmittiereten<br />

Sequenz �t: k < n. In einem linearen Blockcode sind die zusätzlichen m = n − k Bits lineare<br />

Funktionen der k ursprünglichen Bits; diese Bits werden häufig als Paritätsbits bezeichnet<br />

– zumindest im in Abschn. 6.4.6 beschriebenen Hamming(7,4) Code wird diese Bezeichnung<br />

offensichtlich.<br />

6.4.4 Kanalcodierung: Fehlererkennung<br />

§ 1045 Beginnen wir mit einfachen Möglichkeiten zur Fehlererkennung. Dazu betrachten wir<br />

wieder unseren vierelementigen Zeichenvorrat aus Tabelle 6.3, und zwar in der Blockcodierung<br />

wie durch Code 1 gegeben. Die einfachste Methode zur Erzeugung eines Codes, in dem<br />

Fehler erkannt werden können, besteht darin, jedes Zeichen einfach noch einmal zu senden<br />

(Signalverdoppelung). Durch die Verdoppelung unserer Signale benötigen wir pro Zeichen<br />

statt 2 Bit 4 Bit. Gehen wir davon aus, dass bei der Übertragung nur jeweils 1 Bit verfälscht<br />

wird, so können wir jeden Fehler erkennen. Fehlermöglichkeiten sind dann jeweils gegeben<br />

durch<br />

8 Bei der Kanalcodierung kann das Signal als Bitfolge ohne Sinnzusammenhang behandelt und damit auch<br />

in beliebige Blöcke zerlegt werden: der Sinnzusammenhang ist ja bereits durch die Redundanzreduktion in<br />

der Quellencodierung abhanden gekommen.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!