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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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286 KAPITEL 6. KOMMUNIKATION<br />

Ein unkonventionelles Beispiel: Diskrete Quelle, abhängige Symbole<br />

§ 953 Lassen Sie uns eine Runde Schiffe Versenken spielen auf einem 8 × 8-Board. Beginnen<br />

wir mit der einfachen Variante unabhängiger Symbole. Auf dem Board darf nur ein einzelnen<br />

U-Boot untergebracht werden, d.h. es ist ein Kreuzchen zu machen. Der Informationsgehalt<br />

ist dann 6 bit, da ld 64 = 6 bit. Das lässt sich einfach veranschaulichen: wir geben suchen<br />

das Kästchen durch Einschachteln. Zuerst fragen wir, ob sich das Kreuzchen in der linken<br />

oder rechten Hälfte des Boards befindet. Mit diesem Bit reduzieren wir die verbleibenden<br />

Möglichkeiten auf 8 × 4. Jetzt fragen wir nach der oberen oder unteren Hälfte des Teilboards<br />

und reduzieren mit diesem zweiten Bit die Zahl der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />

auf 4×4. Weitere 2 Bits reduzieren die Zahl der Möglichkeiten auf 2×2; mit insgesamt 6 Bits<br />

sind wir also bei einer Möglichkeit angelangt, dem sicheren Ereignis.<br />

§ 954 Jetzt bringen wir ein zweites U-Boot unter. Das lässt sich nicht unabhängig vom<br />

ersten platzieren, da sich die Schiffe nicht am gleichen Ort befinden dürfen, ja nicht einmal<br />

berühren dürfen. Durch die erstere Einschränkung fällt eine der 64 Möglichkeiten weg, da es<br />

noch insgesamt 63 freie Kästchen gibt. von diesen entfallen jedoch je nach Lage des ersten<br />

U-Boots weitere 3 Kästchen (U-Boot 1 in Ecke), weitere 5 Kästchen (U-Boot 1 am Rand)<br />

oder weitere 8 Kästchen (U-Boot 1 nicht am Rand). Je nach Lage von U-Boot 1 hat die<br />

Position von U-Boot 2 einen Informationsgehalt von ld 55 bis ld 60 bit.<br />

§ 955 Statt U-Boot 2 platzieren wir einen Kreuzer aus 4 benachbarten Kästchen auf dem<br />

Board. den Kreuzer können wir Kästchenweise platzieren: für das erste Kästchen gilt die<br />

gleiche Betrachtung wie für U-Boot 2. Der Informationsgehalt für das zweite Kästchen kann<br />

maximal 2 bit betragen: oben/unten bzw. links/rechts vom ersten Kästchen. Der Informationsgehalt<br />

wird geringer, wenn Kästchen 1 in einer Ecke gelandet ist – dann kann es nur bei<br />

der rechten unteren Ecke nur noch nach links oder oben gehen (1 Bit). Und wenn U-Boot 1 2<br />

Kästchen nach links liegt, dann kann der Kreuzer nur noch nach oben weiter gebaut werden,<br />

d.h. die weiteren Kästchen sind festgelegt und damit ist der Informationsgehalt Null. Das<br />

dritte (und vierte) Kästchen kann maximal 1 Bit an Information zufügen, da die Orientierung<br />

des Kreuzers bereits durch die ersten beiden Kästchen bestimmt ist und nur noch die<br />

Richtung angegeben werden muss – wofern diese nicht bereits wieder durch einen Rand oder<br />

die Lage von U-Boot 1 determiniert ist.<br />

Verständnisfrage 38 Bestimmen Sie den maximalen und den minimalen Informationsgehalt<br />

in einem Schiffe-Versenken Board.<br />

Diskrete Quelle, kontinuierliche Symbole<br />

§ 956 Wenn man eine Größe messen will, deren Wert in einem kontinuierlichen Bereich liegen<br />

kann, z.B. bei einer Längenmessung, so scheint es zunächst, als ob dabei zwischen unendlich<br />

vielen Messwerten zu unterscheiden wäre und in einer solchen Messung daher unendlich viel<br />

Information steckt. Tatsächlich ist aber bei jeder Messung die Genauigkeit wie auch der<br />

erfassbare Bereich begrenzt, und es ist nicht sinnvoll, diesen Bereich in feinere Zellen zu<br />

unterteilen als im Rahmen der Messgenauigkeit noch aufgelöst werden können. Erstreckt<br />

sich der Messbereich von y1 bis y2 und ist die absolute Auflösung im ganzen Bereich gleich<br />

∆y, so können<br />

N = y2 − y1<br />

∆y<br />

unterschiedliche Signale erzeugt werden. Eine Messung würde dann ld(N) bit Information<br />

liefern.<br />

§ 957 Alternativ kann es auch vorkommen, dass nicht die absolute, sondern die relative<br />

Auflösung a = ∆y/y konstant ist. Dann würde man den Bereich logarithmisch abbilden mit<br />

z = log y. Jeder y-Wert ist dann um einen Faktor 1 − p größer als der vorangehende, und<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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