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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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5.1. DAS NAHE ERDUMFELD 237<br />

Abbildung 5.10: Pulshöhenmatrix:<br />

Mittlerer Energieverlust der Teilchen<br />

in Detektor 1 in Abhängigkeit von der<br />

Restenergie der Teilchen in Detektor<br />

2 [246]<br />

Geschwindigkeit wie ein Proton eine größere Energie ab. Darin liegt auch der Schlüssel zur<br />

Trennung der verschiedenen Teilchensorten. Die entscheidende Rolle hat dabei der erste Detektor.<br />

Der Detektor ist sehr dünn gewählt, so dass für eine vorgegebene Teilchensorte die<br />

Energieabgabe relativ definiert erfolgt. Elektronen geben nur wenig Energie ab (hohe Geschwindigkeit<br />

nahe c, minimalionisierende Teilchen), d.h. der Energieverlust eines Elektrons<br />

in Detektor 1 ist gering verglichen mit den Energieverlusten anderer Teilchen. Daher kann<br />

man in Detektor 1 eine Schwelle einführen: Teilchen, die weniger Energie abgeben, werden als<br />

Elektronen betrachtet, Teilchen, die mehr Energie abgeben, als Nukleonen. In diesem Beispiel<br />

liegt die Schwelle bei 180 keV. Um Protonen und Helium zu trennen, hat der erste Detektor<br />

eine zweite Schwelle: Helium gibt bei gleicher Geschwindigkeit (gleiche Energie/nucl) mehr<br />

Energie ab als ein Proton (doppelte Ladung, geht quadratisch in die Bethe–Bloch-Formel<br />

(5.2) ein). Damit lässt sich eine zweite Schwelle bei 3.9 MeV einführen: Protonen mit höherer<br />

Energie würden den Detektor durchsetzen und in Detektor 2 ein Signal erzeugen, der maximale<br />

Energieverlust für Protonen liegt also unterhalb dieser Schwelle; Helium dagegen gibt<br />

mehr Energie ab und liegt oberhalb dieser Schwelle. Schwerere Kerne sind sehr selten, im<br />

Rahmen von Zählkanälen werden sie zusammen mit dem Helium gezählt. Sie können erst in<br />

der Impulshöhenanalyse identifiziert werden.<br />

§ 777 Durch Vergleich der einzelnen Detektoren und dem Ansprechen der Schwellen in Detektor<br />

1 lassen sich entsprechend der Koinzidenzbedingungen die in Tab. 5.1 gegebenen<br />

Zählkanäle definieren. Dabei bedeutet i jeweils, dass der Detektor i angesprochen hat, i,<br />

dass er nicht angesprochen hat und i, dass die obere Schwelle des Detektors angesprochen<br />

hat.<br />

§ 778 Bisher haben wir, abgesehen von den Schwellen in Detektor 1, nur die Information ,ob<br />

ein Detektor angesprochen hat verwendet, nicht jedoch die Restenergien oder Energieverluste<br />

in den einzelnen Detektoren. Betrachten wir nur die beiden letzten Detektoren, die ein Teilchen<br />

getroffen hat, so erhalten wir eine Information über den Energieverlust im vorletzten<br />

und die Restenergie im letzten Detektor. Trägt man diese gegeneinander auf, so ergibt sich<br />

eine Linie, die als die Ortskurve in der Pulshöhenmatrix bezeichnet wird. Abbildung 5.10<br />

zeigt diesen Zusammenhang für verschiedene Teilchensorten. Teilchen mit größerer Energie<br />

würden auch den zweiten Detektor durchdringen, der Energieverlust im zweiten Detektor<br />

nimmt dann wieder ab (größere Geschwindigkeit entspricht geringerer Ionisation), d.h. die<br />

Ortskurve in Abb. 5.10 würde für höhere Energien hin nach links unten abknicken.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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