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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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2.6. EINBRINGEN DES SATELLITEN IN SEINE BAHN 57<br />

Dabei wird die Ausströmgeschwindigkeit vrel als konstant angenommen. Der Massenstrom<br />

ergibt sich bei konstanter Verbrennungsrate zu<br />

˙m = mleer − m0<br />

tB<br />

mit m0 als der Startmasse der vollbetankten Rakete, mleer als der Masse der leeren Rakete<br />

bei Brennschluss und tB als der Brenndauer. Aus dem Massenstrom lässt sich auch direkt<br />

die Abhängigkeit der Raketenmasse von der Zeit bestimmen als<br />

m(t) = m0 − m0 − mleer<br />

t .<br />

tB<br />

§ 179 Die Reibungskraft ist bestimmt durch den Widerstandsbeiwert cw, die angeströmte<br />

Fläche A, die von der Höhe abhängige Dichte ϱ(x) der Luft sowie der Geschwindigkeit v:<br />

FReib = − 1<br />

2 cwAϱ(x) ˙x 2 .<br />

Die Höhenabhängigkeit der Dichte lässt sich abschätzen zu<br />

�<br />

−6 x<br />

�4.255 ϱ(x) = ϱ0 1 − 22.6 · 10<br />

1 m<br />

mit ϱ0 als der Dichte am Erdboden.<br />

Zwischenrechnung 8 Lässt sich die Abschätzung in irgendeiner Form mit der barometrischen<br />

Höhenformel in Beziehung setzen? Oder finden Sie eine andere Begründung für diese<br />

Näherung?<br />

§ 180 Kombination dieser Kräfte liefert für die Beschleunigung in Abhängigkeit von Zeit t,<br />

Ort x und Geschwindigkeit ˙x<br />

1<br />

¨x(t, x, ˙x) =<br />

m0 − m0−mleer<br />

�<br />

m0 − mleer<br />

vrel −<br />

t tB<br />

tB<br />

1<br />

2 cwAϱ0<br />

�<br />

−6 x<br />

�4.255 1 − 22.6 · 10 ˙x<br />

1 m<br />

2<br />

�<br />

R<br />

−g0<br />

(2.24)<br />

R + x<br />

§ 181 Diese Differentialgleichung ist nicht sehr kooperativ, da die Reibung einen nichtlinearen<br />

Term einbringt, ebenso die Höhenabhängigkeit. Daher ist eine numerische Lösung<br />

erforderlich – oder eine Näherung.<br />

Gravitationsfrei und luftleer<br />

§ 182 Der einfachste Ansatz ist eine Rakete im gravitationsfreien und luftleeren Raum, d.h.<br />

wir beschränken uns auf Impulserhaltung. Die folgende Darstellung ist nicht sehr elegant,<br />

folgt aber der klassischen Herleitung der so genannten Raketengleichung. Daher sei sie hier<br />

trotzdem zitiert. Außerdem ist der Ansatz für die Beschreibung der Übergangsbahnen trotzdem<br />

sinnvoll.<br />

§ 183 Die Impulserhaltung wird formuliert mit den Impulsen m(t)v(t) der Rakete und dem<br />

Impuls (v(t) − v0)β dt der ausgestoßenen Treibgase mit v0 als der Ausströmgeschwindigkeit<br />

und β als der Ausströmrate: dm = βdt. Die Rakete erfährt in einem Zeitintervall dt beim<br />

Ausströmen des Treibgases eine Änderung dp des Impulses gegenüber ihrem Impuls p am<br />

Anfang des Zeitintervalls:<br />

p + dp = (m − βdt) (v + dv) bzw. p = (m − βdt)(v + dv) + β dt (v − v0) .<br />

Ausmultiplizieren und Vernachlässigung des Gliedes dm dv liefert<br />

dv = −v0βdt/m (2.25)<br />

und damit für die Schubkraft F , die einer Rakete der momentanen Masse m die Beschleunigung<br />

dv/dt erteilt,<br />

F = v0 β . (2.26)<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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