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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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3.7. ANWENDUNGSBEISPIELE 171<br />

Abbildung 3.84: Ubar im sichtbaren (rechts) und im Radar (links) [472]<br />

verwendet [43, 232]. So wurde Radar verwendet, um die Landnutzung durch die Mayas zu<br />

untersuchen [2]. Häufig kann man auch am Wachstum von Pflanzen erkennen, ob sich unter<br />

dem Boden Ruinenreste befinden oder nicht: ist der Boden über einer Ruine (z.B. einem<br />

Mauerrest) nur relativ dünn, so unterscheidet er sich sowohl im Feuchtigkeits- als auch im<br />

Nährstoffgehalt von seiner Umgebung. Als Konsequenz wachsen hier die Pflanzen, insbesondere<br />

Nutzpflanzen, anders und unterscheiden sich in Größe und häufig auch Farbe von ihren<br />

benachbarten Artgenossen. In [11] ist dieses Phänomen unter Verwendung von Luftbildern<br />

recht eindrucksvoll dargestellt. [209] diskutiert die Verwendung von Infrarotfarbfilmen (bzw.<br />

entsprechenden Daten von Scannern) zur Identifikation von Siedlungs- oder Infrastrukturresten<br />

römischen Ursprunges. Auch die Muster der Landnutzung prähistorischer Indianer in<br />

Arizona sind auf diese Weise untersucht worden.<br />

§ 569 Strain und Engele [231] beschreiben als ein Beispiel für die Verwendung einer Kombination<br />

verschiedener Satelliteninstrumente in der Archäologie die Entdeckung von Ubar,<br />

einer verschwundenen Stadt, die T.E. Lawrence (Lawrence von Arabien) als das ‘Atlantis<br />

der Wüste’ beschrieb. Gradlinigie Strukturen, die auf den LandSat- und SPOT-Aufnahmen<br />

schwach erkennbar waren, konnten in der freien Natur nicht mit irgendwelchen besonderen<br />

Strukturen am Boden in Verbindung gebracht werden. Die Kombination mit Space Shuttle<br />

Radaraufnahmen von SICR-C/X-SAR [574] machte jedoch deutlich, dass es sich bei diesen<br />

Linien um alte Karawanenpfade handeln musste: zwar zeigt sich keine Delle im Wüstensand,<br />

da dieser alle Rinnen gleichmäßig zuweht, aber die Radaraufnahmen zeigen ein Signal, da<br />

hier der Boden verfestigt ist und die Sandschicht etwas dicker ist als in der Umgebung. Die<br />

Karawanenpfade konvergierten in einem engen Bereich, in dem man bei Ausgrabungen die<br />

Ruinen der Stadt fand.<br />

§ 570 Abbildung 3.84 zeigt im rechten Teil eine Aufnahme der Umgebung von Ubar im<br />

sichtbaren, im linken Teil die zugehörige Radaraufnahme. Die Presseerläueterungen dazu<br />

stammen von [473]: “This pair of images from space shows a portion of the southern Empty<br />

Quarter of the Arabian Peninsula in the country of Oman. On the left is a radar image<br />

of the region around the site of the fabled Lost City of Ubar, discovered in 1992 with the<br />

aid of remote sensing data. On the right is an enhanced optical image taken by the shuttle<br />

astronauts. Ubar existed from about 2800 BC to about 300 AD. and was a remote desert<br />

outpost where caravans were assembled for the transport of frankincense across the desert.<br />

The actual site of the fortress of the Lost City of Ubar, currently under excavation, is too<br />

small to show in either image. However, tracks leading to the site, and surrounding tracks,<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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