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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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330 KAPITEL 7. DATENAUFBEREITUNG<br />

Abbildung 7.2: Kernel verschiedener<br />

Größe zur Korrektur fehlerhafter<br />

Pixel<br />

Im Beispiel in Abb. 7.2 erhalten wir damit p = 42.4.<br />

§ 1095 Mit diesem Verfahren können keine Pixel korrigiert werden, die sich am Rand einer<br />

Szene befinden, da diese nicht von der notwendigen Zahl anderer Pixel umgeben sind –<br />

allerdings kann man ein modifiziertes Korrekturverfahren verwenden, bei dem der 3×3 Kernel<br />

durch ein 2 × 3- bis 3 × 2-Kernel ersetzt wird. Der Nachteil dieses Ersatzverfahrens ist die<br />

geringe Anzahl von verwendeten Gitterpunkten: statistische Fehler werden nicht ausgemittelt<br />

und die Korrektur kann durch einen Ausreißer dominiert werden.<br />

§ 1096 In der mittleren Zeile von Abb. 7.1 ist ein 3×3-Kernel zur Korrektur der fehlerhaften<br />

Pixel verwendet. Das Bild links ist das korrigierte Bild, in der Mitte ist die Differenz zwischen<br />

korrigiertem Bild und Original gezeigt, rechts die um einen Faktor 100 überhöhte Differenz.<br />

Die Korrektur liefert bei rein visueller Inspektion bereits recht gute Ergebnisse (insbesondere<br />

lenken die fehlenden Pixel nicht mehr die Aufmerksamkeit auf sich), das Differenzbild zeigt<br />

nur marginale Abweichungen zum Original.<br />

§ 1097 Eine Erweiterung des Verfahrens ist die Verwendung eines 5 × 5-Kernels, vgl. rechtes<br />

Teilbild in Abb. 7.2. Auch hier wird der fehlende Pixel durch den Mittelwert der umgebenden<br />

Pixel ersetzt:<br />

p(i, j) = 1<br />

24<br />

⎛<br />

⎝<br />

�j+2<br />

�i+2<br />

j ′ =j−2 i ′ =i−2<br />

p(i ′ , j ′ ) − p(i, j)<br />

In diesem Beispiel beträgt das Ergebnis p = 43.0.<br />

§ 1098 Die Anwendung auf die Daten ist in der unteren Zeile von Abb. 7.1 gezeigt. Rein<br />

optisch bringt das Verfahren gegenüber dem kleineren Kernel keine Verbesserung, lediglich<br />

im hundertfach überhöhten Differenzbild erkennt man, dass einige weitere Pixel keine Abweichung<br />

vom Original mehr zeigen.<br />

§ 1099 Beide Kernel haben ihre Vor- und Nachteile: bei stark verrauschten Daten aus einer<br />

relativ homogenen Szene ist der größere Kernel geeigneter, da er auf Grund der Mittelung<br />

über die große Pixelzahl das Rauschen besser unterdrückt. Allerdings hat der große Kernel<br />

den Nachteil einer höheren Rechenzeit und den Verlust einer weiteren Pixelreihe am Rand,<br />

die nicht mehr korrigierbar ist. Außerdem ist ein großer Kernel in einer stark variablen Szene<br />

und insbesondere in der Nähe einer Grenze ungünstig, da Pixel von verschiedenen Objekten<br />

gemittelt werden.<br />

§ 1100 Die Korrektur fehlender Pixel sollte daher mit Vorsicht vorgenommen werden. Um ein<br />

hübsches Bild ohne störende Sommersprossen zu zeigen, ist die Korrektur sicherlich sinnvoll.<br />

Soll das Bild aber als Grundlage für eine automatische Klassifikation verwendet werden, so<br />

ist es besser, den entsprechenden Pixel ganz wegzulassen.<br />

7.1.2 Periodisch fehlende Streifen<br />

§ 1101 Während fehlende Pixel meistens durch stochastische Einflüsse entstehen, sind periodisch<br />

fehlende Streifen in der Regel ein instrumentelles Problem. Für ihre Korrektur werden<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode<br />

⎞<br />

⎠ .

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