07.12.2012 Aufrufe

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.1. KORREKTURVERFAHREN 335<br />

Abbildung 7.6: Dunststreuung<br />

Schwächen hat (in Abhängigkeit vom verwendeten Filmmaterial, aber auch bedingt durch<br />

die atmosphärische Streuung). Durch geschickte Kombination der einzelnen Frequenzbereiche<br />

lassen sich ebenfalls Bildverbesserungen erzielen [209].<br />

§ 1117 Abbildung 7.5 zeigt die Frequenzabhängigkeit der atmosphärischen Streuung und<br />

die Transmissionskurven verschiedener Filter. Die Streuung ist am stärksten im Ultravioletten<br />

bzw. blauen Bereich. Sie nimmt mit zunehmender Wellenlänge ab. Bei Luftbildaufnahmen<br />

wird die atmosphärische Streuung durch Verwendung eines Dunstfilters verringert, bei<br />

Falschfarbenfilmen wird die blaue Schicht auf Grund der starken Beeinflussung durch die<br />

Dunststreuung zu Gunsten der IR-empfindlichen Schicht weggelassen.<br />

§ 1118 Einen Eindruck von der Dunststreuung in verschiedenen Kanälen des LandSat TM<br />

liefert Abb. 3.47. Dunststreuung stört jedoch nicht nur in Satellitenaufnahmen, wir können<br />

den Effekt bereits bei einer normalen terrestrischen Aufnahme über eine größere Distanz<br />

sehen. Dazu zeigt Abb. 7.6 im oberen linken Teil eine Aufnahme des Matterhorn vom Strahlhorn<br />

aus. 2 In der mittleren Spalte sind die einzelnen Schichten dieser Aufnahme gezeigt, von<br />

oben nach unten Rot, Grün und Blau. Die Dunststreuung ist im blauen Kanal gegenüber<br />

dem roten deutlich zu erkennen, auch im grünen Kanal zeigt sich noch Dunststreuung. In<br />

der rechten Spalte sind die Histogramme der Helligkeitswerte in den einzelnen Kanälen aufgetragen:<br />

der Peak bei großen Helligkeitswerten im blauen (und auch, wenn auch in etwas<br />

abgeschwächter Form) grünen Kanal entsteht durch die Dunststreuung. Die beiden unteren<br />

Aufnahmen in der linken Spalte geben eine Dunstkorrektur für einen Teil der Abbildung, das<br />

Verfahren wird im folgenden beschrieben.<br />

2 Die horizontale Entfernung beträgt ca. 18 km bei einer Höhe von 4 000 m, entsprechend einer mittleren<br />

Dichte der Atmosphäre von 55% der Dichte am Boden, d.h. 0.71 kg/m 3 . Damit ergibt sich eine Luftsäule<br />

zwischen Beobachter und Matterhorn-Ostwand von 12.7 t/m 2 . Der Druck der Atmosphäre am Boden entspricht<br />

dem einer 10 m Wassersäule, d.h. wir erhalten 10 t/m 2 , d.h. die beiden Luftsäulen und damit die mit<br />

ihnen verbundene Dunststreuung sind vergleichbar.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!