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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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348 KAPITEL 7. DATENAUFBEREITUNG<br />

onsdiagramm nicht gerade klein werden und man wirklich mehrere Kanäle verwenden muss,<br />

um eine einigermaßen zuverlässige Klassifikation zu erreichen.<br />

§ 1154 Vegetationsuntersuchungen müssen nicht notwendigerweise so kompliziert durchgeführt<br />

werden. Um sich z.B. einen Eindruck über das Ausmass des Abholzens tropischer<br />

Regenwälder zu verschaffen, ist eine einfache Betrachtung der Aufnahmen z.B. in einem Kanal<br />

im nahen Infrarot ausreichend, ein Beispiel hierfür gibt Abb. 3.27.<br />

7.4 Managing Gigabytes<br />

§ 1155 Bisher haben wir Satellitendaten als Images betrachtet derart, dass jedem Pixel pro<br />

Kanal ein Helligkeitswert zugeordnet ist. Mit einer bescheidenen Bildgröße von 2560 mal<br />

1920 Pixel mit einer Farbtiefe von 24 Bit bzw. 8 Bit für jeden der drei Kanäle ergibt sich<br />

ein Bitmap von 117 MBit oder knapp 15 MB. Bei einer Szene pro Minute entspricht das<br />

unkomprimiert einer Datenmenge von knapp 1 GB, d.h. eine Speicherung als Bitmap ist<br />

nicht sinnvoll.<br />

§ 1156 Die Kompression von Bilddaten kann unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen,<br />

eine Übersicht gibt [255]. Kompressionsverfahren können unterteilt werden in verlustfreie und<br />

verlustbehaftete Verfahren: in ersteren wird die vollständige, im Bild enthaltene Information<br />

codiert und entsprechend auch decodiert, in letzterem wird ein Teil der enthaltenen Information<br />

selektiv nicht codiert – entsprechend ist das Bild nach der Decodierung mit Verlusten<br />

behaftet.<br />

7.4.1 Verlustfreie Bildformate<br />

§ 1157 Standardformate zur Verlust freien Speicherung von Bilddaten sind GIF (Graphics<br />

Interchange Format) und PNG (Portable Network Graphics). Beide Verfahren basieren auf<br />

einem modifizierten Lempel–Ziv-Algorithmus, d.h. die Kompression ist ähnlich, als würde<br />

man ZIP auf ein Bitmap-Bild anwenden.<br />

§ 1158 Im Gegensatz zu GIF erlaubt PNG optional ein weiteres Element der Kompression,<br />

die Kontext-basierte Kodierung. Dazu werden vor der Komprimierung einige Filter verwendet,<br />

z.B. ein horizontaler Differenzfilter, bei dem statt des Pixelwerts nur die Differenz zum<br />

Wert des Nachbarpixels bestimmt und kodiert wird; das Verfahren verfolgt also ähnliche<br />

Ansätze wie die Lauflängencodierung beim Fax. Da normalerweise in einer Szene benachbarte<br />

Pixel auch ähnliche Werte haben, treten viele kleine und wenige große Differenzen auf.<br />

Bei entsprechende Codierung, z.B. Huffman, ist das über die Differenzen gebildete Bild in<br />

codierter Form kleiner als das Original. Statt einer horizontalen Filters lässt sich auch ein<br />

vertikaler Filter verwenden oder ein mittlerer Filter, der die Differenz zum darüber und zum<br />

links davon liegenden Pixel bestimmt.<br />

§ 1159 Für Grauskalenbilder ist FELICS ein weiteres Verlust freies Komprimierungsverfahren.<br />

Auch FELICS ist Kontext-basiert, berücksichtigt aber im Gegensatz zu PNG nicht nur<br />

den direkt benachbarten Pixel sondern 2 benachbarte Pixel. Da FELICS auf einem festen<br />

Codierungsschema basiert, kann es niemals besser komprimieren als 1 Bit pro Pixel.<br />

7.4.2 Und JPEG?<br />

§ 1160 JPEG (Joint Photographic Experts Group) ist ein weit verbreiteter Standard der<br />

Bildkomprimierung – allerdings ist JPEG für unsere Fragestellungen nicht geeignet, da JPEG<br />

ein Verlust behaftetes Verfahren zur Datenkompression ist. Eine Verlust freie Variante, JPEG-<br />

LS, wird in Witten et al. [255] diskutiert.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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