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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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324 KAPITEL 6. KOMMUNIKATION<br />

Abbildung 6.26: Atmosphärische<br />

Dämpfung und Regendämpfung in<br />

Abhängigkeit von der Frequenz (Dodel<br />

und Baumgart, 1986, in [190])<br />

Seems it never rains in southern california<br />

§ 1079 Auf seinem letzten Stückchen zwischen Raumsonde und Satellit hat das Funksignal<br />

noch die untere Atmosphäre (Troposphäre, Wetterschicht) zu durchqueren. Diese verändert<br />

das Signal durch<br />

• atmosphärische Dämpfung: diese wird durch verschiedene Moleküle bewirkt, im wesentlichen<br />

jedoch Wasserdampf und Sauerstoff. Die atmosphärische Dämpfung hängt vom<br />

Wasserdampfgehalt der Atmosphäre ab und nimmt für unterschiedliche Frequenzen unterschiedliche<br />

Werte an (vgl. Abb. 6.26).<br />

• Regendämpfung: Der Einfluss der Regendämpfung steigt mit zunehmender Frequenz an<br />

und steigt ebenfalls mit der Regenrate bzw. Tropfendichte. Die Regendämpfung steigt<br />

nahezu linear mit der Frequenz an (vgl. Abb. 6.26). Es ist dabei zwischen konvektivem<br />

Regen, der kräftig und lokal begrenzt ist, und Restregen mit niedriger Regenrate aber<br />

großer räumlicher Ausdehnung zu unterscheiden.<br />

• Zusätzliches Rauschen durch Drehung der Polarisationsebene in Folge von Niederschlägen.<br />

Extrem starke Regenfälle und insbesondere Gewitter können, allerdings in der Regel nur<br />

kurzzeitig und lokal begrenzt, zu einem vollständigen Ausfall von Satellitenverbindungen<br />

führen. Selbst wenn es nicht zum vollständigen Zusammenbruch der Verbindung kommt,<br />

können die Störungen aber so groß werden, dass die Fehlerrate Werte erreicht, bei denen eine<br />

Korrektur nicht mehr möglich ist.<br />

6.5.3 Kommunikation über Satelliten<br />

§ 1080 Alle bisher angesprochenen Problemem gelten natürlich auch für die Kommunikationssatelliten<br />

in erdnahen Bahnen. Um eine ungefähre Vorstellung über Kommunikationssatelliten<br />

zu vermitteln, zeigt Abb. 6.27 den Aufbau und die Ausleuchtungszonen von Intelsat<br />

V. Aus dem Aufbau des Satelliten kann man erkennen, dass die Kommunikation auf Wellenlängen<br />

im Bereich einiger GHz über verschiedene Antennen erfolgt. Eine dieser Antennen<br />

leuchtet praktisch die gesamte sichtbare Fläche der Erdkugel aus, die anderen Antennen<br />

dienen jeweils der Ausleuchtung der den Atlantik im Osten bzw. Westen begrenzenden Kontinente<br />

insgesamt, der kontinentalen Bereiche auf der Nordhalbkugel, sowie einer eher lokalen<br />

Verbindung zwischen Mitteleuropa und der mittleren Ostküste der USA.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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