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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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2.6. EINBRINGEN DES SATELLITEN IN SEINE BAHN 59<br />

Abbildung 2.25: Raketenstart; numerische<br />

Lösung für die erste Stufe<br />

einer Saturn V für verschiedene<br />

Näherungen: (schwarz) mit Reibungskraft<br />

und höhenabhängiger Gravitationskraft,<br />

(rot) ohne Reibungskraft,<br />

mit konstanter Gravitation, (blau) ohne<br />

Reibung und ohne Gravitation<br />

Der äußere Wirkungsgrad gibt den Bruchteil der in den ausströmenden Raketengasen steckenden<br />

Energie, der in kinetische Energie der Rakete umgewandelt werden kann. Der äußere<br />

Wirkungsgrad ist Null, wenn die Rakete auf dem Prüfstand festgehalten wird; er würde eins,<br />

wenn in jeder Flugphase die Ausströmgeschwindigkeit ihrem Betrage nach gleich der momentanen<br />

Fluggeschwindigkeit v der Rakete wäre. In diesem Fall würde sich der Gasstrahl<br />

bezüglich eines raumfesten Systems in Ruhe befinden.<br />

§ 187 Im realen Fall ist der Wirkungsgrad geringer, ein Teil der Energie steckt in der<br />

Geschwindigkeit, mit der die Rückstoßgase durch den Raum fliegen. Für konstante Ausströmgeschwindigkeit<br />

können wir die Raketenformel (2.27) einsetzen und erhalten für den<br />

äußeren Wirkungsgrad<br />

ηA =<br />

(vB/v0) 2<br />

exp(vB/v0) − 1 =<br />

�<br />

� 2<br />

ln m0<br />

mB<br />

.<br />

m0 − 1 mB<br />

Tabelle 2.5 fasst die äußeren Wirkungsgrade für verschiedene Geschwindigkeits- bzw. Massenverhältnisse<br />

zusammen. Der optimale Wirkungsgrad von 0.647 ergibt sich für ein Massenverhältnis<br />

von 4.93 (vernünftige Annahme) und ein Geschwindigkeitsverhältnis von 1.594.<br />

Luftleer, aber Gravitation<br />

§ 188 Die Rakete im luftleeren und gravitationsfreien Raum kann vielleicht als Annäherung<br />

für Booster bei der Durchführung von Bahnmanövern betrachtet werden, die eigentliche<br />

Anwendung einer Rakete, den Start vom Erdboden aus, beschreibt sie jedoch nicht. Um<br />

diesen zu beschreiben müssen wir in der Bewegungsgleichung zusätzlich zur Schubkraft die<br />

Gravitation berücksichtigen und erhalten mit (2.26)<br />

F = v0β − g(h)<br />

für den senkrechten Start; beim schiefen Schuss muss die Betrachtung vektoriell durchgeführt<br />

werden. Integration liefert (für konstantes v0 und unter Vernachlässigung der Höhenabhängigkeit<br />

von g)<br />

∆v = v0 ln m0<br />

mB<br />

− gtB<br />

wobei sich die Zeit tB aus der Masse des Treibstoffs und der Ausströmrate bestimmen lässt.<br />

§ 189 Abbildung 2.25 erlaubt den Vergleich der verschiedenen Näherungen mit Hilfe der<br />

numerischen Lösung von (2.24) für die erste Stufe einer Saturn V Rakete [22]. Die schwarze<br />

Kurve gibt die vollständige Lösung (Reibung und höhenabhängige Gravitationskraft): bei<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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