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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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6.3. CODIERUNG I: QUELLENCODIERUNG 307<br />

Wörterbuchposition Phrase Codewort<br />

1 0001 0 0000 0<br />

2 0010 1 0000 1<br />

3 0011 00 0001 0<br />

4 0100 001 0011 1<br />

5 0101 10 0010 0<br />

6 0110 000 0011 0<br />

7 0111 101 0101 1<br />

8 1000 0000 0110 0<br />

9 1001 01 0001 1<br />

10 1010 010 1001 0<br />

11 1011 00001 1000 1<br />

12 1100 100 0101 0<br />

13 1101 0001 0110 1<br />

14 1110 0100 1010 0<br />

15 1111 0010 0100 0<br />

16 1110 1<br />

Tabelle 6.5: Beispiel zum Lempel–Ziv-<br />

Algorithmus [188]<br />

Zeichen dazu führt, dass die so entstandene Phrase nicht mehr mit einer bereits bekannten<br />

Phrase übereinstimmt. Führt das letzte Zeichen dazu, dass sich die so entstandene Phrase<br />

von den vorher bekannten unterscheidet, so wird sie als neue Phrase erkannt: eine neue Phrase<br />

ist also die Verkettung aus einer bekannten Phrase und einem neuen Quellenausgang. Um<br />

diese zu codieren werden binäre Expansionen der lexikographischen Ordnung der bisherigen<br />

Phrase mit dem neuen Bit verkettet. Auf diese Weise wachsen die Phrasen.<br />

§ 1017 Betrachten wir das Ausgangssignal<br />

0100001100001010000010100000110000010100001001001<br />

Dieses Signal wird in Phrasen gegliedert:<br />

0�1�00�001�10�000�101�0000�01�010�00001�100�0001�0100�0010�01001<br />

Zur Codierung dieser 16 Phrasen benötigen wir jeweils 5 Bit (4 Bit für die Phrase sowie ein<br />

zusätzliches Bit für den neuen Quellenausgang). Die Codierung ist in Tabelle 6.5 gegeben.<br />

§ 1018 Aus diesem Beispiel wird der Vorteil des Algorithmus nicht deutlich, da die ursprüngliche<br />

Sequenz von 49 Zeichen (entsprechend 49 Bit) in 16 Phrasen zerlegt und daher<br />

mit 80 Bit codiert wurde. Dieses Phänomen erklärt sich aus der Kürze der Testsequenz, bei<br />

einer längeren Testsequenz komprimiert der Algorithmus wesentlich besser.<br />

§ 1019 Lempel-Ziv ist die Grundlage vieler Datenpacker, z.B. ZIP, ZOO, ARJ usw. Modifizikationen<br />

von Lempel–Ziv werden auch bei der Kompression von Bildern verwendet, vgl.<br />

Abschn. 7.4.1. Die Erfahrung mit diesen Packern bestätigt die Abhängigkeit der Effizienz von<br />

der Länge des Signals: kleine Dateien lassen sich kaum komprimieren während die Datenreduktion<br />

bei großen Dateien erheblich ist. Um überhaupt ein Gefühl für die Abhängigkeit von<br />

der Signallänge zu entwickeln, können Sie in Anh. 9.1 mit einem Signal spielen.<br />

6.3.5 Historisches Beispiel: Redundanzreduktion beim Fernkopieren<br />

§ 1020 Fernkopieren (Faxen; mittlererweile auch schon eine eher historische Technologie) ist<br />

eine Form der Datenübertragung, die sich sehr leicht und sehr Platz sparend codieren lässt.<br />

Die vollständige Information des Bildes ergibt sich aus der Zahl der zu seiner Darstellung<br />

benötigten Pixel (Punktauflösung, vgl. Abb. 6.14) und der Angabe, ob der jeweilige Bildpunkt<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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