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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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6.3. CODIERUNG I: QUELLENCODIERUNG 303<br />

Abbildung 6.15: Codierbäume für die<br />

Codes aus Tabelle 6.3<br />

Zeichen p P Block Shannon Huffman Fano<br />

a 0.4 0 000 00 0 00<br />

b 0.2 0.4 001 011 100 01<br />

c 0.15 0.6 010 100 101 10<br />

d 0.15 0.75 011 110 110 110<br />

e 0.05 0.9 100 11100 1110 1110<br />

f 0.05 0.95 101 11110 1111 1111<br />

H = 2.246 m = 3 m = 2.8 m = 2.3 m = 2.35<br />

Tabelle 6.4: Beispiele<br />

für Redundanzreduktion<br />

durch verschiedene<br />

Codes<br />

Die relative Redundanz ist dann der Mehraufwand des Codes bezogen auf den tatsächlichen<br />

Gesamtaufwand:<br />

r = R m − H H<br />

= = 1 −<br />

m m m = 1 − ef ,<br />

worin der Quotient H/m auch als die Effizienz ef eines Codes bezeichnet wird.<br />

Definition 5 Verlustfreie Datenkompression bedeutet Redundanzreduktion.<br />

§ 998 Zwar haben wir mit Code 2 die Redundanz reduziert, jedoch sind die einzelnen Zeichen<br />

jetzt unterschiedlich lang. Was passiert aber in einem solchen Code, wenn wir verschiedene<br />

Zeichen miteinander verknüpfen, d.h. hintereinander schreiben? Bei Blockcodes sind die<br />

Zeichen aufgrund der konstanten Zeichenlänge bei der Decodierung einfach voneinander zu<br />

trennen, bei unterschiedlichen Wortlängen dagegen ist dieses Decodierungsverfahren nicht sofort<br />

eindeutig. Betrachten wir dazu nochmals den Code 2 und geben dem Zeichen b statt des<br />

Codes 10 den Code 01. Dann wären zwar weiterhin alle Codezeichen unterschiedlich, allerdings<br />

wäre die Decodierbarkeit nicht mehr gegeben. Betrachte dazu die Zeichenfolge 011110:<br />

diese könnte mit dem veränderten Code sowohl als ‘ada’ decodiert werden als auch als ‘bc’.<br />

Diese Codierung wäre also nicht eindeutig, da der Empfänger die gesendete Information nicht<br />

vollständig zurückgewinnen könnte.<br />

§ 999 Code 2 in der in Tabelle 6.4 gegebenen Form ist daher so konstruiert, dass derartige<br />

Mehrdeutigkeiten nicht auftreten können. Der Code ist ein Präfix-Code, d.h. kein Codewort<br />

ist der Anfang (Präfix) eines anderen. Diese Eigenschaft zieht die eindeutige Decodierbarkeit<br />

unmittelbar nach sich. Die Umkehrung gilt nicht, d.h. die Präfix-Eigenschaft ist hinreichend<br />

aber nicht notwendig für die eindeutige Decodierbarkeit. Am Codierbaum (vgl. Abb. 6.15)<br />

zeigt sich die Eigenschaft der Decodierbarkeit dadurch, dass die Zeichen nur an den Zweigenden<br />

des Baumes sitzen, nicht jedoch in den Verzweigungen.<br />

§ 1000 Präfix-Codes unterschiedlicher Länge werden in der Praxis häufig zur Redundanzreduktion<br />

angewendet. So wird z.B. bei der Festlegung von Befehlssätzen (z.B. Maschinensteuerung,<br />

Betriebssystem eines Computers) darauf geachtet, dass die häufig vorkommenden<br />

Befehle möglichst kurz sind, während seltener auftretende Befehle länger sein dürfen. Die<br />

Festlegung von Steuerzeichen in der Datenübertragung folgt den gleichen Regeln.<br />

6.3.2 Redundanzsparende Codes<br />

§ 1001 Für die drei folgenden Codierungsverfahren verwenden wir als Beispiel die in Tabelle<br />

6.4 angegebenen sechs Zeichen a, b, c, d, e und f. In der allgemeinen Form besteht der zugrunde<br />

gelegte Zeichenvorrat aus n Zeichen mit den Wahrscheinlichkeiten p1, p2, ..., pn. Allen<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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