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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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3.4. AKTIVE INSTRUMENTE 157<br />

Tabelle 3.13: Übersicht über SARs auf Raumfahrzeugen [134]<br />

mit Abstandsmessung in Verbindung gebracht. Vom Gedanken des Altimeters her könnte man<br />

daher vermuten, dass Radar automatisch ein dreidimensionales Bild liefert. Das tut Radar,<br />

aber leider nur im Prinzip. In der einfachsten Rückrechnung entsteht ein zweidimensionales<br />

Abbild. Die Bestimmung von Höhen und damit eine Annäherung an eine 3D-Darstellung wird<br />

erst durch genaue Analyse des Interferograms möglich. Abbildung 3.77 zeigt als Beispiel das<br />

Bagley Icefield [152], aufgenommen mit dem ERS-1 SAR. 23<br />

§ 506 Eine Übersicht über SARs auf Raumfahrzeugen gibt Tab. 3.13. Das Bodenauflösungsvermögen<br />

liegt bei den etwas älteren Instrumenten im Bereich von 25 bis 40 m, ist also<br />

mit dem der Multispektralkameras und -scanner aus der entsprechenden Zeit ohne weiteres<br />

zu vergleichen. Bei neueren Instrumenten wie TerraSAR-X (siehe Abschn. 4.6) beträgt<br />

das Bodenauflösungsvermögen im Spot-Modus 1 m; das entspricht auch wieder dem Bodenauflösungenvermögen<br />

der kommerziellen optischen Instrumente wie Ikonos, SPOT oder<br />

QuickBird – zumindest dem panchromatischen Mode dieser Instrumente.<br />

§ 507 Allerdings fehlen beim Radar die Spektralinformationen, die gerade das LandSat TM<br />

Instrument so interessant und wichtig machen. Damit ist zwar beim Radar der Vorteil der<br />

Unempfindlichkeit gegenüber Bewölkung gegeben, dieser muss aber gegen die Nachteile des<br />

fehlenden spektralen Auflösungsvermögens und des hohen Energiebedarfs abgewogen werden.<br />

Haupteinsatzgebiet von Radarsatelliten war daher lange Zeit fast ausschließlich die<br />

Ozeanüberwachung. Diese erfolgt zum einem im militärischen Bereich (Aufenthalt und Bewegungsrichtung<br />

von Schiffen), zum anderen unter verschiedenen geophysikalischen oder meteorologischen<br />

Fragestellungen. Für die Fernerkundung der landbedeckten Erdoberfläche eignen<br />

sich die im optischen Bereich arbeitenden Instrumente eher.<br />

23 Die Abbildung erinnert an die Verwendung von polarisierten Licht zur Untersuchung von Spannungen in<br />

mechanischen Bauteilen. Das verleitet zu der Interpretation, dass ein Gletscher ein unter Spannung stehendes<br />

mechanisches Bauteil ist: irgendwie drückts von oben und zieht nach unten und an den Seiten hakt es. Ein<br />

Gletscher steht zwar unter derartigen Spannungen; diese sind jedoch nicht direkt für das Interferogramm<br />

verantwortlich.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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