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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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260 KAPITEL 5. DIE ERWEITERTE PERSPEKTIVE: CAWSES<br />

verloren: im Februar 1961 flog Venera 1 [596] dichter als 100 000 km an der Venus vorbei,<br />

im Dezember 1962 flog Mars 1 [543] im Abstand von ca. 11 000 km am Mars vorbei. Die<br />

ersten erfolgreichen Missionen durften dafür die Amerikaner für sich verbuchen: im August<br />

1962 flog Mariner 2 [541] im Abstand von weniger als 35 000 km an der Venus vorbei, im<br />

November 1964 schickte Mariner 4 [542] die ersten Bilder vom Mars zurück.<br />

Verständnisfrage 36 Warum eigentlich immer nur Flyby und nicht gleich richtiger Flug<br />

zum Planeten?<br />

§ 856 Die nächsten Missionen der UdSSR zielten alle auf die Venus: im November 1965<br />

schlug Venera 3 [597] auf der Venus ein, im June 1967 drang Venera 4 [598] in die Venus-<br />

Atmosphäre vor und im Januar 1965 erfolgte mit Venera 5 [599] der erste Fallschirmabstieg<br />

in die Venus-Atmosphäre – allerdings ging der Funkkontakt verloren.<br />

Verständnisfrage 37 Warum waren die Altvorderen so auf Venus Flyby versessen und<br />

haben nicht den Mars besucht? Angst vor kleinen grünen Männchen sollte es doch hoffentlich<br />

nicht gewesen sein.<br />

§ 857 Missionen zu den inneren Planeten, d.h. Merkur, Venus und Mars, wurden von der<br />

UdSSR und den USA kontinuierlich ausgeführt und verfeinert. Für die photographischen<br />

Missionen ist dabei der Mars auf Grund seiner dünneren Atmosphäre interessanter; er wurde<br />

im Rahmen des Viking Programms [433] der USA mehrfach un werbeträchtig besucht. In<br />

den 1990ern war noch einmal kurzfristig die Venus modern (Magellan [540, 463]), die meisten<br />

anderen Missionen zielen auf den Mars, teilweise auch mit speziellen Fragen wie Klimaforschung<br />

und geologische Strukturen. 2004 startete MESSENGER (MErcury Surface, Space<br />

ENvironment, GEochemistry and Ranging [448]) zum Merkur.<br />

§ 858 Die ersten Missionen zu den äußeren Planeten waren 1972 Pioneer 10 zum Jupiter,<br />

1973 Pioneer 11 zu Jupiter und Saturn, sowie 1977 Voyager 1 ebenfalls zu Jupiter und Saturn<br />

sowie Voyager 2 zu Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Der letzte, jetzt degradierte Planet<br />

Pluto ist bisher noch nicht besucht worden – die 2006 gestartete Sonde New Horizons [392,<br />

498] befindet sich auf dem Weg zu ihm.<br />

§ 859 Die vielleicht interessanteste aktuelle planetare Mission ist Cassini–Huygens [338, 147,<br />

454], bestehend aus Cassini als orbiter im Saturn-System und Huygens als Probe zum Saturnmond<br />

Titan. Letzterer ist von besonderem Interesse, da seine Atmosphärenparameter so<br />

sind, dass Methan in allen drei Phasen vorkommen und damit die Rolle des Wassers auf der<br />

Erde übernehmen könnte. Womit sich sofort die Frage nach Leben auf Titan aufdrängt.<br />

5.5 Climate And Weather in the Sun–Earth System:<br />

Energetic Particles and the Atmosphere<br />

§ 860 In Zeiten der beginnenden Akzeptanz von Wandel 13 wird gerade im Bereich Klima<br />

zunehmend nicht nur die Frage nach den anthropogenen Einflüssen sondern auch nach<br />

natürlichen Aspekten von Wandel gestellt. Da man sich allmählich daran gewöhnt, dass sich<br />

die Erde und noch stärker im Sinne von kleineren Zeitskalen und größeren Amplituden die<br />

Sonne ändert, wurde das Projekt internationale CAWSES – Climate and Weather in the<br />

Sun–Earth System [273, 274] ins Leben gerufen. In Deutschland erfolgt die Finanzierung<br />

durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG im Rahmen eines Schwerpunkprogramms<br />

sowie verschiedener Einzelprojekte.<br />

§ 861 Die wesentlichen Ziele von CAWSES umfassen<br />

13 Hier ist nicht gemeint in Zeiten des (Klima-)Wandels – den hat es lange vor der Diskussion um den<br />

anthropogenen Treibhauseffekt gegeben – sondern in den Zeiten, in denen es den Menschen langsam dämmert,<br />

dass ihre Umwelt im unbelebten genauso dem Wandel unterworfen ist wie im belebten.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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