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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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134 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Tabelle 3.8: Detektormaterialien zur Messung im Infraroten und ihre Abhängigkeit von der<br />

Wellenlänge [134]<br />

Abbildung 3.55: Planck-<br />

Kurven für Detektor und<br />

Untersuchungsobjekt und<br />

Messstrategien zur Reduktion<br />

des Fehlers durch die thermische<br />

Emission von Detektor<br />

und Satellit<br />

mit der geringeren Temperatur immer eine Teilmenge des Wellenlängenbereichs des Strahlers<br />

mit der höheren Temperatur ist – und letzterer in allen Wellenlängen einen größeren<br />

Strahlungsstrom emittiert.<br />

§ 435 Gemäß dieser Argumentation wäre die ideale Konfiguration zur Temperaturmessung<br />

mit Hilfe eines IR-Sensors ein Sensor (inkl. Gehäuse etc.) mit einer Temperatur am absoluten<br />

Nullpunkt. Dann verschwindet die zugehörige Planck-Kurve und es wird nur das Spektrum<br />

(und damit die Effektivtemperatur) des Untersuchungsobjekts gemessen.<br />

§ 436 Der absolute Nullpunkt ist nicht erreichbar; selbst unter Laborbedingungen noch vergleichsweise<br />

einfach zu erzeugende tiefe Temperaturen lassen sich auf einem Satelliten nicht<br />

einfach erzeugen. Daher muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen der Störung auf<br />

Grund der thermischen Emission von Detektor und Gehäuse und den Möglichkeiten der<br />

Kühlung. Rein auf der Basis der Planck-Kurven lassen sich zwei Strategien entwickeln, siehe<br />

Abb. 3.55: (a) das Verhältnis der Gesamtstrahlungsströme von (Zielobjekt + Detektor) und<br />

Detektor soll maximal werden oder (b) es wird der relativ kurzwellige Teil der Planck-Kurve<br />

des Zielobjekts erfasst und der langwellige Teil, in dem die Detektortemperatur ein relativ<br />

großes Störsignal bildet wird gar nicht mit gemessen. Da in diesem Fall nicht mehr der Gesamtstrahlungsstrom<br />

sondern nur ein Teilintegral unter der Planck-Kurve gebildet wird, muss<br />

der Algorithmus zur Bestimmung der Effektivtemperatur entsprechend modifiziert werden.<br />

Verständnisfrage 28 Lässt sich aus dem Teilstrahlungsstrom die Effektivtemperatur eindeutig<br />

rekonstruieren?<br />

Zwischenrechnung 15 In der Fernerkundung interessiert in der Regel der Temperaturbereich<br />

von −30 bis +40 ◦ . Schätzen Sie den Fehler in der Bestimmung der Effektivtemperatur<br />

für verschiedenen Detektortemperaturen zwischen 150 und 220 K ab.<br />

Zwischenrechnung 16 Schätzen Sie für die Angaben aus Zwischenrechnung 15 eine Grenzwellenlänge<br />

ab, bei der das Instrument das Spektrum abschneiden soll, um den Einfluss der<br />

Detektortemperatur auf die Bestimmung der Effektivtemperatur zu verringern.<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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