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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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64 KAPITEL 2. SATELLITENBAHNEN<br />

Abbildung 2.26: Hohmann-Bahn als<br />

Übergangsellipse zwischen zwei kreisförmigen<br />

Orbits<br />

Einschwenken in eine Umlaufbahn um diesen Planeten, so dass die Anziehungskraft der Planeten<br />

vernachlässigt werden kann und nur die Sonne der Zentralkörper ist). Zusätzlich wird<br />

angenommen, dass es sich um kreisförmige Bahnen handelt, die alle in einer Ebene liegen:<br />

für Bahnen zwischen den Planeten stellt dies keine bedeutende Einschränkung dar. Um einen<br />

Satelliten aus dieser Ebene zu katapultieren, bedarf es jedoch eines größeren Aufwands – bei<br />

Ulysses z.B. durch ein Swing-By Manöver am Jupiter realisiert (siehe auch Abb. 2.33).<br />

§ 205 Eine Möglichkeit des Überganges zwischen zwei kreisförmigen Bahnen mit den Radien<br />

r1 und r2 ist eine elliptische Trajektorie, vgl. Abb. 2.26. Diese Übergangsellipse wird als<br />

Hohmann-Ellipse oder Hohmann-Bahn bezeichnet. Ihre große Halbachse a ergibt sich zu<br />

a = 1<br />

2 (r1 + r2), da die Bahn in ihrem Perihel bzw. Perigäum die innere, in ihrem Aphel bzw.<br />

Apogäum die äußere Kreisbahn berührt. Nach der Binet’schen Gleichung (2.17) ergibt sich<br />

dann für jeden Punkt der Bahn die Geschwindigkeit zu<br />

v 2 �<br />

1<br />

= 2µ ·<br />

r −<br />

�<br />

1<br />

.<br />

r1 + r2<br />

Damit lassen sich die Geschwindigkeiten im Perihel r1 und Aphel r2 bestimmen zu<br />

� �<br />

µ 2<br />

vP =<br />

r1/r2 + 1<br />

r1<br />

� �<br />

µ 2<br />

und vA =<br />

.<br />

r2 1 + r1/r2<br />

§ 206 Erfolgt der Start nun von der inneren Kreisbahn aus in Richtung der Umlaufbewegung<br />

des Raumfahrzeuges, so hat der Körper bereits vor dem Start eine Geschwindigkeit,<br />

die der Kreisbahngeschwindigkeit vK1 = � µ/r1 auf diesem Orbit entspricht. Zum Übergang<br />

auf die Hohmann-Bahn ist dann eine Geschwindigkeitsänderung ∆v1 = v1 − vK1 erforderlich,<br />

wobei gemäß der Definition der Bahn ∆v1 tangential zur Kreisbahn ist. Die Geschwindigkeitsänderung<br />

durch das Feuern der Schubdüsen erfolge instantan, d.h. in einer Zeit, die klein<br />

gegenüber der Umlaufzeit ist. Dann erhält man die Geschwindigkeitsänderung zu<br />

� ��<br />

�<br />

µ 2<br />

∆v1 =<br />

− 1 .<br />

r1/r2 + 1<br />

r1<br />

§ 207 Mit diesem Geschwindigkeitszuwachs kann das Raumfahrzeug die elliptische Bahn bis<br />

zur Kreisbahn mit r2 durchlaufen. Da seine Geschwindigkeit an diesem Punkt kleiner ist<br />

als die Kreisbahngeschwindigkeit beim Radius r2, würde das Raumfahrzeug auf der zweiten<br />

Hälfte der Ellipse wieder nach innen laufen. Daher muss in diesem Punkt nochmals ein<br />

Geschwindigkeitszuwachs erreicht werden, der gegeben ist durch<br />

� � � �<br />

µ<br />

2<br />

∆v2 = 1 −<br />

.<br />

r2 1 + r1/r2<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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