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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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7.4. MANAGING GIGABYTES 351<br />

Abbildung 7.22: Fraktale Bilderzeugung: das Ausgangsbild (links) wird beim Kopieren verkleinert<br />

und es werden drei Kopien wie ein Dreieck zusammen gesetzt (2tes Bild von links).<br />

Der Vorgang wird mit der so entstandenen Kopie wiederholt. Die untere Zeile das Sierpinsky-<br />

Dreieck<br />

§ 1170 Auch wenn verlustbehaftete Verfahren wie JPEG bei der Speicherung von Bitmaps<br />

zwar eine hohe Komprimierung aber dafür einen Verlust an Information bedeuten,<br />

können derartige Komprimierungsverfahren für die Übertragung von Bildern auf Kanälen<br />

mit geringer Übertragungsrate sinnvoll sein. Ein als Bitmap gespeichertes Bild wird als<br />

Raster Punkt für Punkt übertragen, es baut sich also langsam auf, in dem jeweils ein<br />

Bildpunkt neben den anderen gesetzt wird, Zeile für Zeile (vgl. Abb. 7.21 unten). Diese<br />

Übertragungstechnik wird als raster transmission oder Rasterübertragung bezeichnet; bei<br />

geringer Übertragungsrate sieht man dem Bild beim Wachsen zu. Die Daten eines JPEG-<br />

Bildes dagegen erzeugen einen ganz anderen Bildaufbau. Da bei der progressive transmission<br />

bzw. progressiven Datenübertragung nicht Pixel sondern Koeffizienten einer Transformation<br />

übertragen werden, entsteht bereits nach der Übertragung des ersten Koeffizienten ein<br />

vollständiges, wenn auch extrem grobes Bild (Abb. 7.21 oben). Mit der Übertragung der<br />

weiteren Koeffizienten verändert sich nicht mehr die Geometrie des Bildes sondern seine<br />

Detailtiefe. Das hat z.B. für die schnelle Darstellung von Bildern im Internet Vorteile.<br />

§ 1171 Bei der Übertragung über unsichere Kanäle, insbesondere die Unterbrechung einer<br />

Übertragung, liefern beide Verfahren völlig unterschiedliche Resultate: Bei der Rasterübertragung<br />

sind die bisher übertragenen Pixel alle exakt wieder gegeben – möglicherweise<br />

wissen wir dann über einen völlig uninteressanten Teil der Szene sehr genau Bescheid. Bei<br />

der progressiven Übertragung dagegen wird die Szene insgesamt erst einmal grob übertragen<br />

– für den Überblick sicherlich gut, auch wenn die Details noch fehlen.<br />

7.4.3 Fraktale Bildkompression<br />

§ 1172 Die bisher betrachteten Verlust freien Codierungsverfahren basieren auf dem Kontext<br />

zwischen benachbarten Pixeln sowie einer geschickten Huffman- oder Lempel–Ziv-Codierung<br />

dieser Ergebnisse. Fraktale Bildkompression wählt einen radikaleren Ansatz bei der Erzeugung<br />

der zu codierenden Sequenz: hier wird der Bezug zwischen größeren Teilen des Bildes<br />

hergestellt, in dem selbst-ähnliche Abschnitte identifiziert werden. Die Grundzüge dieser Verfahren<br />

sind in Fisher [57] dargestellt.<br />

§ 1173 Fraktale Bildkompression setzt die Existsnz selbstähnlicher Bereiche voraus. Selbstähnliche<br />

Bereiche zeigen auf allen räumlichen Skalen die gleiche Struktur: vergrößern wir eine<br />

Küstenlinie immer weiter, so zeigt jeder neue Ausschnitt eine ähnliche Struktur. Selbstähnliche<br />

Abbildungen haben keine natürliche Größe und lassen sich daher auf beliebige Formate vergrößern<br />

ohne dass, wie bei GIF und den anderen Formaten, die Pixel als solche sichtbar<br />

werden.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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