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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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6.4. KANALCODIERUNG 319<br />

können mit einer minimalen Zahl von zu klappenden Bits. Offenbar liefert Klappen des mit<br />

einem Stern gekennzeichnete Element r2 das gewünschte Resultat.<br />

§ 1064 Dieses Verfahren wird auch als Syndrom Decodierung bezeichnet. Dabei ist das Syndrom<br />

das Muster der Kreise, in denen die Parität verletzt wurde. Dieses Syndrom lässt sich<br />

auch als Vektor schreiben; im Fall von Abb. 6.23(b) ist das Syndrom �z = (1, 1, 0), da in den<br />

ersten beiden Kreisen die Parität verletzt wurde, im dritten jedoch nicht. Die Aufgabe der<br />

Decodierung lässt sich mit Hilfe des Syndroms auch so beschreiben: gibt es in einer gegebenen<br />

Sequenz ein eindeutig zu identifizierendes Bit, dessen Kippen alle Elemente von �z identisch<br />

Null werden lässt? Das geklappte zweite Bit in Abb. 6.23(b) erfüllt diese Anforderung.<br />

§ 1065 Abbildung 6.23(c) und (d) geben zwei weitere Beispiele für ein einzelnes geklapptes<br />

Bit. In Abb. 6.23(c) wurde das erste Paritätsbit t5 gekippt. Damit ist nur in einem Kreis<br />

die Parität verletzt und die einzige Möglichkeit, durch Klappen eines einzigen Bits in allen<br />

drei Kreisen die Parität wieder herzustellen, ist das Klappen von r5. Damit ist der Fehler<br />

korrigiert. In Abb. 6.23(d) wurde das dritte Bit des Quellsignals und damit auch das dritte<br />

Bit des transmittierten Signal geklappt. Dadurch ist die Parität in allen drei Kreisen verletzt.<br />

Dürfen wir nur ein Bit klappen um die Parität in allen drei Kreisen wieder herzustellen, so<br />

muss r3 geklappt werden. Auch hier ist die Korrektur geglückt.<br />

§ 1066 Gehen wir alle möglichen einfachen Bitfehler durch, so lässt sich zu jedem der dabei<br />

entstehenden Syndrome eindeutig angeben, welches Bit (zurück) zu klappen ist:<br />

Syndrom �z 000 001 010 011 100 101 110 111<br />

klappe Bit keins r7 r6 r4 r5 r1 r2 r3<br />

In einem symmetrischen Binärkanal mit geringem Rauschen (kleinem p) klappt der optimale<br />

Decoder also maximal ein Bit.<br />

§ 1067 Funktioniert dieses Verfahren auch bei zwei geklappten Bits? In Abb. 6.23(e) sind die<br />

beiden Bits r3 und r7 geklappt. Als Syndrom ergibt sich dabei das bereits aus Abb. 6.23(b)<br />

bekannte �z = (1, 1, 0). Damit würden wir den gleichen Decodier-Algorithmus anwenden und<br />

r2 klappen (Abb. 6.23(e’)): damit hat unsere Korrektur aus zwei Fehlern drei gemacht. Da<br />

jede Variante von zwei Bitfehlern auf ein aus § 1066 bekanntes Syndrom führt, macht unser<br />

optimaler Decoder daraus ein Signal mit drei Bitfehlern. Damit geht nicht nur die Korrekturfähigkeit<br />

des Codes verloren sondern die Fehlkorrektur sabotiert sogar die Fehlererkennung.<br />

Verständnisfrage 47 Ist das ein großes Problem? Oder gibt es ein Eigenschaften des Übertragungskanals,<br />

die dies zu einem Pseudo- bzw. einem großen Problem machen?<br />

§ 1068 Auch für die Decodierung können wir statt des graphischen Verfahrens eine Matrix-<br />

Schreibweise einführen. dazu zerlegen wir den empfangenen Code in die Quellbits r1r2r3r4<br />

und die Paritätsbits r5r6r7. Zu den Quellbits lassen sich jeweils mit dem Algorithmus aus<br />

§ 1060 die zugehörigen Paritätsbits bestimmen und mit den empfangenen vergleichen: die<br />

Differenz zwischen beiden gibt das Syndrom �z. Die zugehörige Korrektur ist bereits in § 1066<br />

gegeben.<br />

§ 1069 Das Verfahren lässt sich etwas kompakter darstellen, wenn wir die Generator-Matrix<br />

(6.13) in zwei Teile zerlegen:<br />

G T � �<br />

I4<br />

= .<br />

P<br />

Darin ist I4 die 4 × 4-Einheitsmatrix und P eine 3 × 4-Matrix. Mit Hilfe der daraus konstruierten<br />

Paritätsmatrix H = [−P I3] lässt sich das Syndrom bestimmen als �z = H�r. Explizit ist<br />

die Paritätsmatrix gegeben als<br />

⎡<br />

1 1 1 0 1 0<br />

H = ⎣ 0 1 1 1 0 1<br />

⎤<br />

0<br />

0 ⎦ .<br />

1 0 1 1 0 0 1<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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