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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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140 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.60: Zusammengesetzte Aufnahme von Wolken-, Land- und Meeresoberflächentemperaturen<br />

[196]<br />

§ 453 Abbildung 3.60 zeigt ein Beispiel für eine weiter bearbeitete Aufnahme im thermischen<br />

Infrarot: in dieser Aufnahme sind Informationen von verschiedenen (meist geostationären)<br />

Wettersatelliten zu einer innerhalb von insgesamt 3 h entstandenen globalen Aufnahme kombiniert.<br />

Mit Hilfe eines Wolkenidentifikationsalgorithmus wurde bestimmt, ob eine bestimmte<br />

Stelle bewölkt war oder nicht, entsprechend wurde der Bildpunkt einer der Temperaturskalen<br />

für Wolken, Eis und Schnee, Wasser oder Land zugeordnet. Das Bodenauflösungsvermögen<br />

beträgt ungefähr 40 km.<br />

Anwendung: Unterirdischer Wasserlauf<br />

§ 454 Dass Satelliten zur Untersuchung der Hydrosphäre, d.h. der Wasserschicht des Planeten<br />

verwendet werden, ist einleuchtend, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass 70% der<br />

Erdoberfläche durch Wasser bedeckt sind. Der größte Teil dieses Wassers befindet sich in den<br />

Ozeanen, süßwasserhaltige Gewässer machen nur einen kleinen Teil der Oberflächengewässer<br />

aus. Weitere Süßwasservorkommen befinden sich unterhalb der Erdoberfläche, so findet sich<br />

z.B. ein sehr großes Reservoir fossilen Wassers unter der Sahara [109]. Die Entdeckung und<br />

Beobachtung unterirdischer Wasserreservoire und -ströme durch Satelliten mag vielleicht auf<br />

den ersten Blick eine etwas befremdliche Aufgabe der <strong>Erdfernerkundung</strong> sein. Warum sollte<br />

man durch den Blick von außen auf die Erde in der Lage sein, Wasservorkommen unterhalb<br />

der Erdoberfläche zu erkennen? Was sind die spezifischen Merkmale solcher Wasservokommen?<br />

§ 455 Wenn man sich Aufnahmen im thermischen Infrarot, d.h. im Bereich der von einem<br />

Körper emittierten Wärmestrahlung ansieht, so fallen Wasserflächen in der Regel sofort auf,<br />

da sie aufgrund ihrer großen Wärmekapazität tagsüber oft kühler, nachts aber wärmer sind<br />

als ihre Umgebung – und da sie kaum einen Tagesgang in der Temperatur zeigen (Beispiele<br />

z.B. in [209]). Insbesondere das Signal eines Wasserkörpers als warmes Element auf einer<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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