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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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212 KAPITEL 4. BEISPIELE FÜR MISSIONEN<br />

etlichen 10 bis ca. 100 m – die Koordinate wird mit der geringsten Genauigkeit bestimmt,<br />

da man davon ausgeht, dass sich der Anwender letztendlich nicht im 3D bewegt sondern auf<br />

einer gekrümmten Fläche, d.h. sein Aufenthaltsort durch zwei Koordinaten bestimmt ist.<br />

§ 688 Die Genauigkeit eines GPS-Empfängers lässt sich auf Ortsgenauigkeiten im cm-Bereich<br />

verbessern, wenn man zusätzlich zu den Satelliten eine ortsfeste Referenzstation verwendet.<br />

Dieses Verfahren wird als differentielles GPS (DGPS) bezeichnet, es wird u.a. bei den Vermessungsämtern<br />

verwendet sowie bei GPS-basierten Navigationssystemem von Rettungsdiensten.<br />

§ 689 Das russische Konkurrenzunternehmen ist GLONASS [658] mit z.Z. 19 Satelliten [692];<br />

das europäische Konkurrenzprodukt Galileo [290, 359] dümpelt in seinen Finanzierungsproblemen<br />

mit einem bisher gestarteten Testsatelliten vor sich hin – macht aber bereits fleißig<br />

Werbung für seine Servicegarantien und die damit verbundene Möglichkeit eines Einsatz auch<br />

in sicherheitskritischen Anwendungen [275].<br />

4.8 Mission to Planet Earth<br />

§ 690 Bei dem Projekt Mission to Planet Earth (Earth Observving System EOS [611, 411])<br />

handelt es sich um einen Versuch der NASA und ursprünglich auch der ESA (jetzt handelt<br />

es sich um ein gemischtes internationales Konsortium unter Führung der NASA) möglichst<br />

viele Satelliten-Beobachtungen der Erde zusammenzufassen. Dabei sollen die Instrumente<br />

aufeinander abgestimmt sein, so dass sie einander möglichst perfekt ergänzen und auch in<br />

ihren zeitlichen und räumlichen Datenrahmen aufeinander abgestimmt sind, so dass eine<br />

Synchronisation verschiedener Instrumente überhaupt erst möglich wird. Ziel dieser Mission<br />

ist die Entwicklung eines möglichst vollständigen Bildes der dynamischen Prozesse auf der<br />

Erde; frei nach dem Motte “Was Sie schon immer über die Erde wissen wollten, aber bisher<br />

nicht zu fragen wagten (nach Woody Allen, 1972). Dabei hat auch die Frage nach dem Einfluss<br />

des Menschen auf seine Umwelt eine zentrale Bedeutung. Die Instrumente, die bei diesem<br />

Projekt berücksichtigt werden, umfassen das komplette Spektrum von Instrumenten, die für<br />

remote sensing entwickelt wurden inkl. einer langen Wunschliste (vgl. Abschn. 3.6) neu zu<br />

entwickelnder bzw. teilweise auch entwickelter Instrumente.<br />

§ 691 In einem gewissen Sinne ist Mission to Planet Earth auch Konkurrenzprojekt zu dem<br />

Einzelsatelliten EnviSat der ESA – ursprünglich war letzteres als Teilprojekt von EOS geplant.<br />

Während EnviSat erfolgreich gestartet wurde und Daten liefert, leiden viele Satelliten<br />

des Mission to Planet Earth Programms unter Unterfininazierung bzw. es wurde ein Satellit<br />

gestartet, aber der Satellit, der die ergänzenden Instrumente trägt, nicht oder nicht rechtzeitig:<br />

teilweise auf Grund politischer Probleme (wie viel Umwelt braucht der Mensch?, sind<br />

‘flags and footprints’ auf dem Mars nicht vielleicht wichtiger?), teilweise auf Grund der fehlenden<br />

Fokussierung der einzelnen Projekte und Satelliten, da viele Instrumente nur deshalb<br />

vorgeschlagen wurden, weil auch diese bestimmte Gruppe ein Instrument bauen wollte. Ohne<br />

den Einstieg anderer Nationen wäre es gar nichts geworden – allerdings hat die Koordination<br />

vieler Einzelinterressen nicht nur mehr Geld gebracht sondern auch viele Ressourcen gebunden.<br />

Die folgende Übersicht der Zielsetzungen hat daher eher historische Bedeutung, die<br />

Grundidee des Projekts ist populär in Baker [10] zusammen gefasst, die Grundidee und der<br />

aktuelle Stand findet sich unter [411, 409]; einige der Kernprojekte sind auch in Abschn. 4.8.3<br />

vorgestellt. Einige der geplanten Instrumente haben wir auch in Abschn. 3.6 kennen gelernt.<br />

4.8.1 Zielsetzung<br />

§ 692 Grob gesagt soll Mission to Planet Earth alle Fragestellungen bezüglich der Erde,<br />

ihrer Untersysteme wie Biosphäre, Hydrosphäre oder Geosphäre, und die Wechselwirkungen<br />

zwischen diesen Teilsystemen umfassen. Dazu sind die Zielsetzungen in zwei Zeitskalen unterteilt:<br />

geologische Zeitskalen im Bereich von Tausenden und Millionen von Jahren. Das sind<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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