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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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164 KAPITEL 3. SATELLITENINSTRUMENTE<br />

Abbildung 3.83: Stratosphärische<br />

Aerosol Messungen<br />

(SAM II) der optischen<br />

Tiefe als einem Maß für die<br />

Abschwächung der einfallenden<br />

solaren Strahlung in<br />

der Arktis und Antarktis<br />

[41]. Die Pfeile deuten<br />

größere Vulkanausbrüche<br />

an<br />

atmosphärische Grenzschicht in 0 bis 3 km Höhe und für die darüberliegende freie Troposphäre.<br />

Das Interesse am Kohlenmonoxid erklärt sich dadurch, dass sich CO als ein gutes<br />

Näherungsmaß für die troposphärische Ozonkonzentration verwenden lässt (d.h. das durch<br />

den Menschen zusätzlich verursachte Ozon in Bodennähe, das zu den sommerlichen Ozonwarnungen<br />

führt). Harris [89] zeigt Beispiele für die Kohlenmonoxid- und Ozonmessungen<br />

mit MAPS; ein Beispiel für eine CO-Messung mit AIRS auf Aqua ist in Abb. 4.10 gegeben.<br />

§ 528 Eine direkte Messung der troposphärischen Ozonkonzentration ist auf diese Weise<br />

kaum möglich, da der größte Teil des Gesamtozons in der Stratosphäre liegt, d.h. jeder Satellit<br />

würde im wesentlichen das stratosphärische Ozon sehen. Allerdings gibt es eine indirekte<br />

Möglichkeit, das troposphärische Ozon als Differenz aus der Gesamtozonsäule und dem stratosphärischen<br />

Ozon zu bestimmen. TOMS (Total Ozon Mapping Spectrometer [327]) misst<br />

seit 1979 täglich und global den Gesamtozongehalt der Atmosphäre (d.h. die Summe aus dem<br />

troposphärischen und dem stratosphärischen Ozon) – TOMS hat auch zuverlässig die Daten<br />

für den linken Teil von Abb. 1.4 geliefert.<br />

§ 529 TOMS arbeitet nach dem Prinzip der zurückgestreuten UV-Strahlung (BUV, backscattered<br />

UV [324]) und ist das Instrument, auf dessen Daten die Informationen über das<br />

antarktische Ozonloch beruhen, vgl. Abb. 1.4. Während in hohen Breiten die Ozonkonzentration<br />

sehr variabel ist (was sich auch im saisonalen Auftreten des Ozonloches zeigt), ist in<br />

den Tropen bis hin zu mittleren Breiten die stratosphärische Ozonkonzentration praktisch<br />

konstant, d.h. in mittleren und niedrigen Breiten geben die Schwankungen in der Gesamtozonkonzentration<br />

gleichzeitig die Schwankungen im troposphärischen Ozon wieder.<br />

§ 530 Die Verwendung von Satellitendaten hat hier, wie auch in vielen anderen Bereichen<br />

der <strong>Erdfernerkundung</strong> wieder zwei Vorteile, (a) die kontinuierliche Messung und (b) die Messung<br />

auch über entlegenen Gegenden. Ob wir ohne Satellitenmessungen bereits soviel über<br />

das antarktische Ozonloch und insbesondere dessen saisonale Variabilität wüssten, ist zweifelhaft.<br />

Ohne kontinuierliche Messungen wäre es wahrscheinlich kaum möglich gewesen, diese<br />

saisonale Abhängigkeit zu entdecken. Eine nicht ganz aktuelle aber dennoch die wesentlichen<br />

und auch heute noch gültigen Aspekte umfassende Beschreibung der TOMS-Beobachtungen<br />

findet sich in Schoeberl [215].<br />

§ 531 Auch zeigen die durch Satelliten ermöglichten globalen und zeitkontinuierlichen Beobachtungen<br />

der verschiedenen Spurengase, dass Luftverschmutzung von städtischen/industriellen<br />

ebenso wie aus landwirtschaftlichen Aktivitäten nicht nur ein lokales Problem ist, sondern<br />

dass sich die eingetragenen Schadstoffe bis in die entlegendsten Bereiche der Erde ausgedehnt<br />

haben [76, 77, 207].<br />

Vulkane<br />

§ 532 Die Warnung vor Vulkanausbrüchen ist z.B. auch für den Luftverkehr wichtig, da<br />

schon häufiger Flugzeuge, die in die Staubwolke eines Vulkans gerieten, durch den Ausfall<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode

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