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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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6.2. KOMMUNIKATION UND INFORMATION 297<br />

Abbildung 6.12: Aufbau des menschlichen Ohres (links, Teil a) mit schematischer Darstellung<br />

der Schnecke (links, Teil b; [203]). Im rechten Teil Schema der Basilarmembran in der<br />

Schnecke mit Angabe der dazugehörigen Töne in Hz [153]<br />

Neurowissenschaften wird der informationstheoretische Aspekt des Lernens wieder stärker<br />

berücksichtigt. Gute klassische, allerdings nicht mehr in allen Punkten aktuelle Bücher sind<br />

Steinbuch [228], von Cube [247], Hassenstein [91] oder Vester [244]; die modernen, an den<br />

Neurowissenschaften Bücher sind z.B. Engel und van den Broeck [52], MacKay [158] oder<br />

Shakhnarovich et al. [221].<br />

§ 982 Ich möchte hier nur einige sehr wenige (und leider unzusammenhängende) Beispiele<br />

vorstellen, um einen menschlichen Aspekt in die Informationstheorie einzubringen. Dazu<br />

gehört insbesondere die Mustererkennung zur Reduktion des Informationsflusses. Wir hatten<br />

im Zusammenhang mit dem Abtasttheorem erfahren, dass wir beim Musikhören einen Informationsfluss<br />

von ca. 250 000 bps verarbeiten müssten, verglichen mit den maximal 20 bps, die<br />

der Mensch aufzunehmen vermag. Betrachten wir dazu Abb. 6.11. Dort sind Oszillogramme<br />

von drei verschiedenen Geräuschen gezeigt. Eines gibt das Geräusch wieder, das entsteht,<br />

wenn das Publikum den Hörsaal betritt. Ein anderes Oszillogramm stammt von einem Sinfonieorchester<br />

am Ende des ersten Satzes von Mendelssohns Violinkonzert und das dritte<br />

von einem Sinfonieorchester beim Stimmen vor dem Konzert. Die Reihenfolge der Kurven ist<br />

zufällig. Welche Kurve gehört zu welchem Geräusch? (Lösung in § 987)<br />

§ 983 Ganz offensichtlich arbeitet das Ohr in einer Weise, die es ihm erlaubt, aus diesen für<br />

das Auge ununterscheidbaren Signalen genau die wichtigen Merkmale herauszuarbeiten. Andererseits<br />

kann es aber auch nicht wie ein AD-Wandler arbeiten, da dann ein vom Menschen<br />

nicht mehr beherrschbarer Informationsfluss entstehen würde, d.h. das Ohr muss ein anderes<br />

Verfahren als die digitale Schallaufzeichnung verwenden.<br />

§ 984 Betrachten wir dazu den Verlauf eines Signals im Ohr (nach [260], zur Struktur des<br />

Ohres siehe Abb. 6.12). Von der Ohrmuschel gelangt der Schall in den Gehörgang, wo er<br />

durch Resonanz verstärkt wird. Am Ende des Gehörganges trifft er auf das Trommelfell<br />

und löst damit eine Bewegung der drei Gehörknöchelchen im Mittelohr (Hammer, Amboss<br />

und Steigbügel) aus. Diese leiten das Schallsignal an das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr<br />

weiter, wo sich Hör- und Gleichgewichtsorgan befinden. Das Hörorgan wird aufgrund seiner<br />

Form als Schnecke (Cochlea) bezeichnet (vgl. Abb. 6.12). Stellt man sich die Cochlea<br />

entrollt vor, so erhält man einen Schlauch, der durch die Basilarmembran longitudinal in<br />

c○ M.-B. Kallenrode 2. Juli 2008

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