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Erdfernerkundung - Numerische Physik: Modellierung

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62 KAPITEL 2. SATELLITENBAHNEN<br />

gleich sind: v01 = v02. Dann ergibt sich<br />

vB2 = vo ln (mT1 + mR1 + mT2 + mR2) (mT2 + mR2)<br />

(mR1 + mT2 + mR2) mR2<br />

Erweitert man den Bruch im Logarithmus mit (mR1+mR2), so ergibt sich nach Ausklammern,<br />

Ausmultiplizieren und Umformen<br />

vB2 = v0 ln m1 + m2<br />

(mR1 + mR2) + v0<br />

�<br />

�<br />

mR1 mR2<br />

ln 1 +<br />

. (2.31)<br />

mR2 (mR1 + mR2 + mT2)<br />

Dabei stellt der erste Term auf der rechten Seite die Endgeschwindigkeit dar, die man nach<br />

der Raketenformel (2.27) für eine einstufige Rakete mit derselben Startmasse m1+m2 und<br />

derselben Treibstoffmasse mT1+mT2 wie das gesamte Zweistufenaggregat erhalten hätte. Der<br />

zweite Term stellt den Geschwindigkeitsgewinn durch die Verwendung einer zweiten Stufe dar,<br />

dieser Term ist stets positiv.<br />

§ 199 Setzt man insgesamt n Stufen aufeinander und trennt jeweils die unterste Stufe nach<br />

Brennschluss ab, so ergibt sich für die Endgeschwindigkeit der letzten Stufe einschließlich<br />

der Nutzlast: vB = � ∆vi. Für alle Raketenstufen gilt die Raketenformel (2.27). Unter der<br />

Voraussetzung, dass die Ausströmgeschwindigkeit v0 für alle Stufen gleich ist, ergibt sich<br />

�<br />

m01 m02<br />

vB = v0 ln<br />

mB1 mB2<br />

. . . m0n<br />

mBn<br />

�<br />

.<br />

mit den Größen m0i und mBi als den Gesamtmassen vor Zünden bzw. nach Brennschluss der<br />

i-ten Stufe, gegeben durch<br />

n�<br />

m01 = mN +<br />

mB1 = mN +<br />

m02 = mN +<br />

i=2<br />

n�<br />

i=2<br />

n�<br />

i=3<br />

. . . . . . .<br />

mBn = mN + mRn .<br />

(mRi + mTi) + (mR1 + mT1),<br />

(mRi + mTi) + mR1,<br />

(mRi + mTi) + (mR2 + mT2),<br />

Dabei ist mN die Masse der Nutzlast. Die aus diesen Massen gebildete, als Argument im<br />

Logarithmus von (2.31) auftretende Produktkette<br />

n�<br />

� �<br />

M0 m0i<br />

=<br />

MB<br />

i=1<br />

mBi<br />

wird als das totale Massenverhältnis bezeichnet. Dann lässt sich (2.31) analog zur Raketenformel<br />

(2.27) auch in der Form<br />

schreiben.<br />

vB = v0 ln M0<br />

MB<br />

§ 200 Die Raketengleichung (2.27) erlaubt nur eine ungefähre Abschätzung der Geschwindigkeit<br />

bei Brennschluss der Rakete. In der Realität müssen die Reibung in der Erdatmosphäre<br />

und die (mit der Höhe abnehmende) Gravitationskraft berücksichtigt werden – und diese<br />

Einflüsse sind, wie in Abb. 2.25 zu erkennen, nicht gering.<br />

§ 201 Allerdings gibt es auch eine natürliche Starthilfe: die Bewegung des Startplatzes verschafft<br />

der Rakete in einem raumfesten System bereits eine Anfangsgeschwindigkeit. Für<br />

planetare Missionen ist die Starthilfe die Rotation der Erde um die Sonne. Die Umlaufgeschwindigkeit<br />

beträgt vU=29.8 km/s, die am Ort der Erde benötigte Entweichgeschwindigkeit<br />

2. Juli 2008 c○ M.-B. Kallenrode<br />

.

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