Beschreibungen der Handschriften in 2 - Digitale Bibliothek Thüringen

UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 2° 106
Erschließungsstand der Beschreibung: Überarbeitung des Katalogisats ab 2008 (Stand
01.10.2011)
(Schum:) Pgt. · 247 Bl. · 2° · Paris · 1380
(neu:) Collegium ad Portam Coeli, Erfurt, 214 theologiae · Pergament · II + 253 Bl. · 31 x 22 ·
Deutschland (?) · um 1400
(Schum:) Pgt.
In gewöhnlicher, nicht häßl. Cursive viell. von 2 Schreibern 2sp. in vollst. Schema geschr.; zu Anf. die Schäfte in d. oberen u.
unteren Zeilen stark verlängert; bunter Schmuck beabs. Sexternen mit umrahmten Wort-Cust.
(neu:) Größere Blattfreiräume im Text, tlw. mit 'nihil deficit'-Vermerk. Schum vermutete zwei
Schreiber; möglicherweise jedoch eine Hand in etwas schwankendem Duktus.
(Schum:) Vorbesitzer: Einband: v. a. 214. theol., i. aus d. 16. Jh. Liber libr. Port. cel. Erff.
(neu:) Hs. nach Schrifttypus wahrscheinlich in Deutschland entstanden, vgl. auch Ehrle, Peter
von Candia, 1925, S. 18, der eine Entstehung in Paris ablehnt (gegen Schum). - Schum erkannte
nicht, dass es sich 252verso um das Standardkolophon zu Petrus' Sentenzenkommentar handelt,
das 1380 als Zeitpunkt angibt, zu dem Petrus die Sentenzen in Paris kommentierte. Daher geht
Schums Datierung der Handschrift auf 1380 fehl. Ehrle, S. 18, datierte sie auf das 15. Jh. -- Nach
ihrem paläographischen Erscheinungsbild dürfte sie um 1400 entstanden sein. -- Die Hs. stammt
wohl wohl aus franziskanischem Kontext, vgl. das Explicit 251vb, wo neben der Trinitität und
Maria auch der Hl. Franziskus genannt wird (die Parallelüberlieferung in CA. 2° 94 endet mit
dem Lob der Trinität). -- Die Handschrift gelangte wohl noch im 15. Jahrhundert in die
Bibliothek des ‚Collegium Porta Coeli’, Signatur 214 theologiae. -- Besitzvermerk aus dem
späten 15. Jh., vorderer Spiegel: Liber librariae Portae Coeli Erffordia.
Schum, Verzeichniss, 1887, S. 73; Ehrle, Peter von Candia, 1925, S. 18. – Allgemeiner
Hinweis: Für mögliche weitere Literatur vgl. auch die Forschungsdokumentation zu
Handschriften und Alten Drucken der UFB Erfurt/Gotha:
http://opac.uni-erfurt.de/LNG=DU/DB=8/
(Schum:) Holzdeckel mit Ueberzug von grünem Leder, 5 verz. Metall-Buckeln u. Kette; v. a. 214. theol., i. aus d. 16. Jh. Liber libr.
Port. cel. Erff.
(neu:) Kettenband, Holzdeckeleinband mit Leder, vorne und hinten jeweils 5 verzierte Buckel
erhalten, Langriemenschließen (aus Leder) fehlen: Befestigungsnägel vorne erhalten.
(Schum:) Petri de Candia commentarius in IV libros sententiarum. Anf. wie F. 94; Ende mit trinitatis et gloriosissime Dei genetricis
Marie atque beatissimi confessoris Francisci Christi sticmata ex spirituali previlegio (!) deferentis, am., am.; nach Capitelüberschr. in
gr. Minusk.: Expl. lectura supra sent. frat. P. d. C. ord. Minor. a. D. MCCCLXXXo compilata tempore quo Parysius legebat
sentencias, quam de verbo ad verbum, ut iacet (!), suis scolaribus in scolis antedicti ordinis prelegebat, cui Deus pro labore solacium
et scriptori pro scribendo refrigerium caritatis (!), quod eis concedat Iesus Chr., am.
1rectoa-252versoa: Petrus de Candia: Lectura in libros Sententiarum
1rectoa (Prolog:) Circa prologum in quo communiter quaerunt doctores de habitu per studium
theologicum… 1rectoa (Text:) Utrum intellectus viatoris...
-- Beginn von Buch II Bl. 123versoa; III: Bl. 192rectoa; IV: Bl. 226rectoa. -- Lit.: Stegmüller, RS, Nr. 665; Ehrle,
Peter von Candia, 1925.
191verso: leer