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Die Politische Ökonomie der europäischen Integration - MPIfG

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<strong>Die</strong> Grenzen <strong>der</strong> <strong>europäischen</strong> Arbeitsmarktintegration:<br />

Koalitionen, Interessenvielfalt<br />

und institutionelle Hin<strong>der</strong>nisse<br />

Maarten Keune<br />

1 Einleitung<br />

In den vergangenen Jahrzehnten ist die wirtschaftliche <strong>Integration</strong> Dreh- und<br />

Angelpunkt <strong>der</strong> <strong>europäischen</strong> Einigung gewesen. Dabei wurde ein einheitlicher<br />

Binnenmarkt geschaffen, dessen Regeln und Bestimmungen in <strong>der</strong> gesamten<br />

Europäischen Union gelten. In <strong>der</strong> Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik reicht die<br />

europäische <strong>Integration</strong> dagegen weniger weit. Hier dominieren weiterhin nationale<br />

Regelungen. Dennoch hat es vor allem in <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik einige<br />

wichtige Entwicklungen gegeben. Sie werden im vorliegenden Kapitel unter<br />

zwei verschiedenen, sich aber ergänzenden Aspekten diskutiert. Der erste betrifft<br />

Entwicklungen auf europäischer Ebene. Hier lautet die Schlüsselfrage, inwieweit<br />

die Entstehung eines durch gemeinschaftliche Regeln und Bestimmungen<br />

geordneten <strong>europäischen</strong> Arbeitsmarktes erkennbar ist. Der zweite Aspekt<br />

betrifft die Europäisierung nationaler Arbeitsmärkte. Hier geht es sowohl um<br />

die Auswirkungen <strong>der</strong> <strong>europäischen</strong> <strong>Integration</strong> auf die Merkmale und Funktionsweisen<br />

nationaler Arbeitsmärkte als auch um die Beziehungen zwischen<br />

den Arbeitsmärkten.<br />

<strong>Die</strong>ser Beitrag analysiert die Arbeitsmarktpolitik vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

jüngsten EU-Erweiterungsrunden, in denen im Jahre 2004 zehn und im Jahre<br />

2007 weitere zwei neue Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union beigetreten sind.<br />

Zehn <strong>der</strong> zwölf neuen Mitgliedstaaten (NMS) – die Ausnahmen sind Zypern<br />

und Malta – gehörten früher zu den staatssozialistischen Län<strong>der</strong>n Europas.<br />

Nach höchst unterschiedlicher historischer Entwicklung verfügten sie zum Zeitpunkt<br />

des EU-Beitritts über ein im Durchschnitt viel niedrigeres Niveau <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Entwicklung sowie <strong>der</strong> Einkommen und Löhne. Folglich hat<br />

die Erweiterung die EU-interne Heterogenität stark erhöht und ihre soziale Kohäsion<br />

verringert.<br />

Das Kapitel ist folgen<strong>der</strong>maßen aufgebaut: Abschnitt 2 legt den theoretischen<br />

und analytischen Rahmen fest. Dabei geht es insbeson<strong>der</strong>e um politische<br />

Koalitionen, <strong>der</strong>en Akteure unterschiedliche Interessen und Vorstellungen verfolgen,<br />

um institutionelle Barrieren für die positive <strong>Integration</strong> sowie um die

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