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Die Politische Ökonomie der europäischen Integration - MPIfG

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w a n d e l d u r c H d e n eu r o 429<br />

Tabelle 6 Institutionelle Bereitschaft zum EWWU-Beitritt (Status quo ante 1990)<br />

Finanzpolitik Lohnpolitik<br />

Belgien ein Merkmal fehlt (Effektivität) beide Merkmale fehlen<br />

Dänemark ein Merkmal fehlt (Zentralisierung) ein Merkmal fehlt<br />

(interne Koordinierung)<br />

Deutschland ein Merkmal fehlt (Zentralisierung) ein Merkmal fehlt<br />

(Regierungseinfluss)<br />

Finnland ein Merkmal fehlt (Zentralisierung) beide Merkmale vorhanden<br />

Frankreich beide Merkmale vorhanden beide Merkmale fehlen<br />

Groß-<br />

britannien<br />

beide Merkmale vorhanden beide Merkmale fehlen<br />

Irland ein Merkmal fehlt (Effektivität) ein Merkmal fehlt<br />

(interne Koordinierung)<br />

Italien ein Merkmal fehlt (Effektivität) beide Merkmale fehlen<br />

Nie<strong>der</strong>lande beide Merkmale vorhanden beide Merkmale vorhanden<br />

Österreich ein Merkmal fehlt (Zentralisierung) beide Merkmale vorhanden<br />

Portugal ein Merkmal fehlt (Effektivität) beide Merkmale fehlen<br />

Schweden beide Merkmale fehlen ein Merkmal fehlt<br />

(interne Koordinierung)<br />

Spanien beide Merkmale fehlen beide Merkmale fehlen<br />

alle Werte ab 6 beziehen sich dann auf eine explizite Verhandlung zwischen<br />

<strong>der</strong> Regierung und den Tarifpartnern o<strong>der</strong> sogar eine Lohnsetzung durch die<br />

Regierung. Eine einzige Än<strong>der</strong>ung wurde im Fall Italiens vorgenommen. Im<br />

Original-Datensatz erhält Italien den Wert 8, weil die Regierung die in die Lohnverhandlungen<br />

einfließende Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebenshaltungskosten gesetzlich<br />

festschreibt. <strong>Die</strong>se Einbindung <strong>der</strong> Regierung in den Lohnfindungsprozess sagt<br />

allerdings nichts über ihre Fähigkeit aus, die über die Lebenshaltungskosten hinausgehenden<br />

Lohnverän<strong>der</strong>ungen zu beeinflussen. Deshalb wird Italien als Land<br />

mit niedrigem Regierungseinfluss eingestuft. <strong>Die</strong>se abweichende Einordnung<br />

findet sich ebenfalls in <strong>der</strong> Klassifizierung von Traxler/Blaschke/Kittel (2001:<br />

114), auf <strong>der</strong>en Grundlage hier auch Irland, Portugal und Spanien klassifiziert<br />

werden. Tabelle 4 enthält die Län<strong>der</strong>daten, Tabelle 5 führt die institutionellen<br />

Konfigurationen <strong>der</strong> einzelnen Län<strong>der</strong> im Status quo ante auf.<br />

Eine Gesamtschau auf die in diesem Abschnitt zusammengetragenen Daten<br />

zeigt, dass nur ein einziges Mitgliedsland die hier entwickelten institutionellen<br />

Kriterien für einen erfolgreichen Beitritt zum Euroraum schon 1990 erfüllte:<br />

die Nie<strong>der</strong>lande. <strong>Die</strong>ser Son<strong>der</strong>status ist insofern nicht überraschend – und<br />

bestätigt die hier vorgenommene Analyse –, als die Nie<strong>der</strong>lande sich bereits

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