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Die Politische Ökonomie der europäischen Integration - MPIfG

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388 p e t e r a. Ha l l u n d ro b e r t j. fr a n z e S e , jr .<br />

möglicht uns, den Einfluss län<strong>der</strong>übergreifen<strong>der</strong> wirtschaftlicher Bedingungen<br />

in angemessener Weise zu berücksichtigen. 36 Wir kontrollieren für die terms of<br />

trade (ToT = Exportpreisindex/Importpreisindex) und für <strong>der</strong>en Interaktion mit<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Offenheit (ToT × Offen). 37<br />

Weil unsere entscheidenden unabhängigen Variablen über die Zeit nicht variieren,<br />

sehen wir die Analysen <strong>der</strong> Nachkriegs- und <strong>der</strong> Dekadendurchschnitte<br />

als adäquate Methoden an. Gleichwohl informieren wir in einem dritten Schritt<br />

auch über die Ergebnisse von Regressionsschätzungen mit jährlichen Daten.<br />

Damit berücksichtigen wir die jährliche Varianz aller Daten mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

institutionellen Variablen. Wir fügen Dummy-Variablen für alle Jahre hinzu und<br />

behandeln die Daten damit eher als Pool von Län<strong>der</strong>vergleichen denn als Pool<br />

von Zeitserien, was die Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse mit denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

beiden Analyseebenen verbessert. 38<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse für alle <strong>der</strong> drei zeitlichen Aggregationsebenen (Tabelle 2)<br />

führen zu bemerkenswert stabilen Ergebnissen und stützen die meisten unserer<br />

Hypothesen. In allen Modellen zeigen sich signifikant negative Einflüsse <strong>der</strong><br />

nisse zustande. Beide Prozeduren setzen einen konstanten Parameter <strong>der</strong> seriellen Korrelation<br />

voraus, <strong>der</strong> hier aber nicht vollständig erwartet werden kann, weil die aufeinan<strong>der</strong> folgenden<br />

Daten Durchschnitte unterschiedlich langer Zeiträume sind. Wir haben deshalb darüber hinaus<br />

dekadenspezifische AR(1)-Parameter mit Hilfe von sogenannten Monte-Carlo-Simulationen<br />

berechnet. Weil diese Ergebnisse für die substanziellen Ergebnisse keinen Unterschied machten,<br />

haben wir uns für die einfachere und gebräuchlichere Methode entschieden.<br />

36 Um dem Endogenitätsproblem Rechnung zu tragen, werden alle zeitvarianten unabhängigen<br />

Variablen im Jahr vor dem Beginn des jeweils annähernd einer Dekade entsprechenden Zeitraums<br />

gemessen. Wir verwenden WLS, weil die abhängigen Variablen Durchschnittswerte<br />

für unterschiedlich lange Perioden sind (in Anpassung an die Periodisierung von Cukiermans<br />

LVAU-Index); die Daten sollten also eine Heteroskedastizität aufweisen, die sich invers zur<br />

Anzahl <strong>der</strong> jeweils aufgenommenen Jahre verhält. <strong>Die</strong> White-Matrix wird eingesetzt, weil die<br />

Koeffizienten möglicherweise nicht <strong>der</strong> gesamten Heteroskedastizität Rechnung tragen; es zeigt<br />

sich aber, dass dies die Ergebnisse nicht substanziell verän<strong>der</strong>t. (<strong>Die</strong> in Fußnote 35 erwähnten<br />

Monte-Carlo-Simulationen simulieren die adäquaten Werte unter Anwesenheit jahresbezogener<br />

serieller Korrelation und kommen zu ähnlichen Ergebnissen.)<br />

37 Wir erwarten positive (negative) Beschäftigungseffekte von positiven (negativen) Terms­of­trade-<br />

Schocks in umso stärkerem Maß, je offener die <strong>Ökonomie</strong> ist. Der Interaktionsterm deckt diese<br />

Erwartung ab; damit wird beispielsweise wirkungsvoll für Ölbooms kontrolliert, wie sie in den<br />

Fällen Norwegens und Großbritanniens zu beobachten waren. In die Regressionen für Inflation<br />

nehmen wir die terms of trade nicht auf, weil Verschiebungen <strong>der</strong> terms of trade im Wesentlichen<br />

als Verschiebungen <strong>der</strong> Relation von in- und ausländischen Preisentwicklungen definiert sind.<br />

38 <strong>Die</strong>se Schätzgleichungen sind OLS-Regressionen unter Anwendung <strong>der</strong> Panelkorrektur (panel<br />

corrected standard errors, PCSE) nach Beck und Katz. Siehe Smith (1995) zur Interpretation von<br />

Jahresdummys bei gepoolten Regressionen. Zu PCSE siehe Beck/Katz (1995, 1996). Das hier<br />

angewendete »Pseudo-Fehlerkorrekturmodell« regressiert die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> abhängigen<br />

Variable auf Verän<strong>der</strong>ung und Niveau <strong>der</strong> abhängigen Variable <strong>der</strong> Vorperiode, auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> unabhängigen Variablen (mit Ausnahme <strong>der</strong> sich nicht verän<strong>der</strong>nden institutionellen<br />

Variablen) und auf das Niveau <strong>der</strong> unabhängigen Variablen in <strong>der</strong> Vorperiode.

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